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Wien – Laut einer Umfrage des Market-Instituts im Auftrag des Verteidigungsministeriums decken sich die Forderungen im Zustandsbericht von Verteidigungsminister Thomas Starlinger, mit den Wünschen der Bevölkerung hinsichtlich Landesverteidigung. 61 Prozent wollen demnach die Erhöhung der Verteidigungsausgaben, 26 Prozent meinen, die Ausgaben sollten gleich bleiben und nur acht Prozent wünschen sich eine Kürzung.

Im Zuge der Umfrage, die der APA vorliegt, wurden 1.400 Personen ab 15 Jahren befragt. 73 Prozent haben eine eher positive Einstellung zum Bundesheer, ein Viertel eine eher negative. Für jeden Dritten ist das Bundesheer sehr wichtig und für 12 Prozent ist es eher unwichtig oder unwichtig. Im Zustandsbericht des Bundesheeres wird die Rückkehr zum Grundwehrdienst von acht Monaten mit verpflichtenden Milizübungen empfohlen. In der Umfrage stimmen 52 Prozent der Aussage zu, dass sechs Monate Grundwehrdienst zu gering ist. Jüngere Personen stimmen dieser Aussage nur zu 34 Prozent zu.

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95 Prozent wollen das Bundesheer vorrangig für Katastrophenschutz

Das Bundesheer wird weiterhin in erster Linie mit Katastrophenhilfe in Verbindung gebracht. Es sollte aus Sicht der Bevölkerung weniger als Streit- oder Kriegsmacht eingesetzt werden. Hauptaufgaben sollen die Versorgung von Opfern bei Naturkatastrophen, die Evakuierung von österreichischen Staatsbürgern und die Verteidigung unseres Landes sein. Im eigenen Land sollte das Bundesheer nach Wunsch der Bevölkerung (95 Prozent) vorrangig für die Katastrophenhilfe eingesetzt werden. Aber auch Vermisstensuche, Flugraumüberwachung und Schutz vor Terror sowie Grenzschutz sollten Aufgabenbereiche des Bundesheeres sein.

Spannend sind die Ergebnisse zur Frage nach einer europäischen Armee, wie das die NEOS fordern. Die Neutralität Österreichs ist der Mehrheit Bevölkerung sehr wichtig (79 Prozent). Gleichzeitig stimmen 63 Prozent der Aussage zu, dass die EU eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik haben soll. 39 Prozent der Österreicher sprechen sich für nationale Streitkräfte aus, die im europäischen Rahmen eng zusammenarbeiten. Knapp jeder Vierte wünscht sich parallel dazu eine dauerhafte europäische Armee und 15 Prozent sind für eine europäische Armee anstelle einer Nationalen.

Drei Viertel halten Österreich für sicher

Die Situation weltweit wird als eher unsicher bewertet. Nur 15 Prozent stufen die Lage weltweit als sehr sicher oder sicher ein. Die Sicherheitslage Österreichs hingegen wird von mehr als drei Viertel der Befragten als sehr sicher oder sicher gesehen. Nur sieben Prozent meinen, dass die Lage in Österreich eher unsicher oder sehr unsicher ist. Als größte Bedrohung werden der weltweite Klimawandel durch die globale Erwärmung (61 Prozent) empfunden, gefolgt von steigenden Preisen (48 Prozent) und der Verbreitung von falschen Informationen über die Medien und das Internet (47 Prozent). (APA, red 22.9.2019)