Greta Thunberg auf dem Weg zum Jugendgipfel vor dem UN-Klimatreffen.

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Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird am Montag mit Umweltministerin Maria Patek an dem von Uno-Generalsekretär António Guterres einberufenen Klimagipfel in New York teilnehmen. Van der Bellen hat im Vorfeld eine Deklaration initiiert, die bisher 32 Staats- und Regierungschefs aus vier Kontinenten unterschrieben haben. Darin geht es unter anderem um Vorschläge, wie Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null gesenkt werden können.

Am Sonntag waren Van der Bellen, Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, Umweltministerin Maria Patek und Außenminister Alexander Schallenberg im Hauptquartier der Vereinten Nation beim früheren portugiesischen Ministerpräsidenten zu Gast. Und beim erstmals veranstalteten Uno-Jugendgipfel für Klimaschutz am Samstag war Van der Bellen mit der 17-jährigen Salzburger Schülerin und Fridays-for-Future-Aktivistin Anika Dafert vertreten. "Politiker sollten eigentlich auch Aktivisten sein, sie müssen endlich aktiv werden", fordert Dafert.

Thunberg erobert New York

Ihr Vorbild, die 16-jährige Greta Thunberg aus Schweden, ist gerade dabei, die Herzen aller Klimaschützer in den USA zu erobern. Zum weltweiten Aktionstag am Freitag gingen allein in New York laut Veranstaltern 250.000 Menschen auf die Straße (die Polizei zählte 60.000). Rund 1,1 Millionen New Yorker Schülerinnen und Schüler hatten von ihren Schulen die Erlaubnis erhalten, für die Teilnahme an dem Protest dem Unterricht fernzubleiben.

Weltweit dürften am Klimaschutzaktionstag am vergangenen Freitag an die vier Millionen Menschen teilgenommen haben – mehr als je zuvor. In Paris, wo es am selben Tag auch Proteste der Gelbwesten-Bewegung gab, die sich mit der Kundgebung der Klimaaktivisten verband, kam es zu Ausschreitungen. Die Pariser Polizei setzte Tränengas ein, es gab mehr als 160 Festnahmen.

Beim Uno-Jugendgipfel am Tag darauf gab sich Thunberg in den USA genauso kämpferisch wie bisher in Europa: "Wenn Sie zu der kleinen Gruppe von Menschen gehören, die sich von uns bedroht fühlt, dann habe ich sehr schlechte Nachrichten für Sie, denn das hier ist nur der Anfang. Es wird Veränderungen geben, ob Sie es mögen oder nicht." Bei der Demonstration trug die 16-Jährige das Schild mit der Aufschrift "Schulstreik für das Klima", das sie bei ihren Protestaktionen immer dabei hat.

Kritik an Rolling Stones

Auf Instagram posteten die Rolling Stones ihre Solidarität mit dem Klimastreik.
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Auch immer mehr Prominente zeigen Sympathie für die Klimaschutzbewegung und solidarisieren sich mit ihr. Die Aktionswoche läuft noch bis kommenden Freitag. Sogar die Rolling Stones posteten auf Instagram das Fotosujet mit der Botschaft "Don't burn our Future". Mick Jagger, Keith Richards und Ronnie Wood verwiesen auf ihren Solo-Accounts zusätzlich auf die Seite globalclimatestrike.net. Allerdings kommt dieses Engagement nicht bei allen Fans gut an: "Macht Musik, nicht Politik!", war häufig in den Kommentaren zu lesen. Wahre Fans verwiesen freilich darauf, dass bereits der allererste Hit der Rolling Stones, (ICan't Get No) Satisfaction, aus dem Jahr 1965 nichts anderes als gesellschaftspolitische Kritik gewesen ist. (elas, simo, 23.9.2019)