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Mit Hacken kann man gutes Geld verdienen.

Foto: REUTERS/Kacper Pempel/Illustration/File

Hackerangriffe gehören in der heutigen digitalisierten Welt zur Tagesordnung. Wer seine Fähigkeiten für den guten Zweck einsetzt, kann aber auch ordentlich abcashen. So haben sich zwei junge Burschen zu Millionären gehackt. Beide führten sogenannte "Bug Bounties" aus – also wurden von Unternehmen als eine Art Kopfgeldjäger bezahlt, um Schwachstellen in ihren Systemen zu finden.

"Das beste Gefühl der Welt"

Santiago Lopez krönte sich im Februar zum ersten digitalen Kopfgeld-Millionär, berichtet die darauf spezialisierte Seite HackerOne. Der 19-Jährige lebt mit seinen Eltern in Buenos Aires. Mit 15 startete er zu hacken, mit 16 kassierte er sein erstes Kopfgeld – 50 US-Dollar. Jeder muss also klein anfangen. Dann wurde Lopez auf HackerOne aufmerksam: "Ich habe realisiert, wie viel Geld ich mit ethischem Hacken verdienen kann", sagt er dem "Businessinsider". Vereinfacht gesagt versteht man darunter einen Hacker, der sich an die Gesetze hält.

Die Plattform vermittelte Lopez dann an die Unternehmen – der Beginn einer großen Karriere. Er sagt: "Wenn man einen Bug findet, ist es das beste Gefühl der Welt". Und bringt jede Menge Geld ein. So hat sich Lopez bereits zwei Autos (Peugeot RCZ und einen Mini Cooper) und ein Haus am Strand gegönnt. Der Argentinier arbeitet sechs bis sieben Stunden pro Tag. Dieses Pensum könnte sich aber demnächst reduzieren. "Irgendwann möchte ich gerne auf die Universität oder auf das College gehen", sagt er. Dann wolle er sein eigenes Unternehmen in diesem Bereich gründen.

Game-Hacker

Nathaniel Wakelam fand ebenfalls als Teenager seine Leidenschaft, allerdings mit einem anfangs nicht noblen Hintergedanken: Er fahndete in Spielen nach Cheats und Bugs. Der gebürtige Australier verdoppelte sein Spielgeld, machte sich unsichtbar für seine Gegner oder erkundete nicht vorgesehene Zonen der Games. Den Spielnamen nennt Wakelam nicht, es handle sich aber um ein großes Multiplayer-Spiel.

Als er später als Student Geldprobleme hatte, sah er das Big-Bounty-Programm bei Yahoo. Dabei verdiente er 60.000 US-Dollar und entschied sich, dies professionell zu machen. Mittlerweile lebt Wakelam in Thailand und arbeitet mit Riot Games zusammen. Das Game Studio ist unter anderem für "League of Legends" verantwortlich.

Der Zeitaufwand variiere. Manchmal arbeite er fünf Stunden pro Woche, manchmal 30 bis 40. Erst unlängst gründete der 24-Jährige "Gravity", eine Beraterfirma in Computersicherheitsfragen.

Wakelam hat also bereits das vollbracht, was Lopez vorhat. Eines haben aber beide gemeinsam: Sie können sich ein Leben ohne Hacking nicht vorstellen. (red, 23.9.2019)