Seit Juli 2016 umrundet die mit Solarenergie betriebene Nasa-Sonde Juno den Jupiter auf einer polaren Umlaufbahn. Ziel der Mission ist, Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Atmosphäre, das Magnetfeld und den Kern des größten Planeten des Sonnensystems zu gewinnen. Und natürlich liefert Juno kontinuierlich atemberaubende Bilder des Planeten.

Aus Bildkombinationen der Juno-Daten erzeugte Kevin Gill vom Jet Propulsion Laboratory die ikonische Aufnahme.
Foto: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/Kevin M. Gill

Jetzt gelang eine Aufnahme einer Sonnenfinsternis, die durch einen der 79 Monde des Jupiter verursacht wurde: Io. Der 1610 von Galileo Galilei entdeckte Trabant ist der drittgrößte Jupitermond und der viertgrößte des Sonnensystems, damit schlägt er knapp den Erdmond.

Ein Punkt am Riesen: Ios Schatten auf dem Jupiter.
Foto: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/Kevin M. Gill

Extremer Trabant

Als Io zwischen der Sonne und seinem Planeten vorbeizog und seinen Schatten auf den Jupiter warf, flog die Raumsonde Juno gerade im Abstand von 8.000 Kilometern am Gasriesen vorbei. Dass der große Mond nur einen kleinen Fleck verursachte, verdeutlicht die Dimension des Jupiters, der mit einem Äquatordurchmesser von rund 143.000 Kilometern der größte Planet im Sonnensystem ist. Zum Vergleich: Der Äquatordurchmesser der Erde beträgt 12.756 Kilometer.

Io aus einem Abstand von 130.000 Kilometern, aufgenommen von der Raumsonde Galileo.
Foto: NASA/JPL/University of Arizona

Anders als die anderen Galileischen Monde beherbergt Io kaum Wasser, dafür aber hunderte vulkanische Calderen, Seen aus flüssigem Schwefel und gigantische Lavaflüsse. Io ist das vulkanisch mit Abstand aktivste Objekt im Sonnensystem, seine Oberfläche verändert sich ständig. Bei Eruptionen werden flüssiger Schwefel und Schwefeldioxid aufgrund der geringen Schwerkraft des Mondes hunderte Kilometer emporgeschleudert, ehe sie wieder herabfallen und riesige Ablagerungen bilden.

Bis Juli 2021 soll die Raumsonde Juno den Jupiter noch erforschen, dann soll sie in seiner Atmosphäre verglühen. Bis dahin sind noch mehrere Vorbeiflüge in Rekordnähe geplant. (dare, 23.9.2019)