In der Sonntagabend-Ausgabe von "Im Zentrum" zum Thema "Wer schützt den Staat?" stand zum Teil vielmehr Herbert Kickl (FPÖ), als die eigentliche Frage im Zentrum

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Sensibel und heikel – ungefähr so ließe sich die Thematik beschreiben, die bei Im Zentrum Sonntagabend im ORF behandelt wurde. Die Frage: Wer schützt den Staat, wer sorgt für innere Sicherheit? Dabei wurde nicht nur in der Vorschau besonderes Augenmerk auf den ehemaligen Chef des Innenministeriums, Herbert Kickl (FPÖ), gelegt – auch in der Diskussionsrunde stand Kickl zum Teil wortwörtlich im Zentrum.

Sensibel und heikel war ebenso die Debatte darüber, wie man in der Politik und im BVT in Sachen Sicherheit zu agieren habe. Bevor und nachdem dies zur Sprache kam, artete das Gespräch etwas in ein Vorwurf-Replik-Spiel um Kickls ehemalige Position aus. So stellte Medientheoretiker Thomas Walach (Liste Jetzt) fest: "Herr Kickl, Sie sind glücklicherweise nicht mehr im Amt. Aber aus den falschen Gründen. Sie hätten eigentlich nie ins Amt kommen sollen."

Alte Suppen

Amüsant wurde es, als Kickl begann, Reiterers erste Frage "Muss Politik Angst nehmen oder Angst machen?" im Zuge der Diskussion immer wieder indirekt zu beantworten: "Da wird einem ja angst und bange, wenn die ÖVP da von der Kette gelassen wird." Dem ehemaligen Wiener Polizeivizepräsidenten Karl Mahrer (ÖVP) fiel gegen Ende noch ein: "Die Menschen in dem Land interessiert weniger unser Streit als vielmehr, dass etwas passiert." Richtig, aber etwas konträr, wenn man die minutenlange Zweierdiskussion zwischen ihm und Kickl betrachtet, bei der, wie Neos-Politikerin Stephanie Krisper passend feststellte, "alte Suppen wieder aufgewärmt" wurden. (Stefanie Weissacher, 24.9.2019)