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Demonstranten setzten in der Provinz Papua hunderte Gebäude in Brand, wie etwa hier in Wamena.

Foto: AP/str

Jakarta – Bei mehreren Zusammenstößen in der indonesischen Provinz Papua sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 20 Menschen am Montag getötet worden. Mindestens 75 Personen seien zudem verletzt worden. Allein bei den Unruhen im Bezirk Wamena seien 16 Zivilisten umgekommen, sagte ein Militärsprecher. Anlass seien Gerüchte über rassistische Kommentare eines Lehrers über Angehörige der indigenen Bevölkerung Papuas gewesen.

Demonstranten, unter ihnen Hunderte Schüler, setzten nach Angaben der Polizei mehrere Gebäude in Brand. Sicherheitskräfte seien bemüht, die Lage unter Kontrolle zu bringen, teilte die Polizei weiter mit.

Rassistische Aussagen als Auslöser

Nach Angaben der Internetseite "Jubi.co.id" waren die Feuer gelegt worden, nachdem Sicherheitskräfte Tränengas und Warnschüsse abgefeuert hätten. Bei Zusammenstößen zwischen Studenten und Sicherheitskräften in der Provinzhauptstadt Jayapura starben nach Behördenangaben vier Menschen, unter ihnen drei Zivilisten.

Die Proteste in den Provinzen Papua und Westpapua dauern seit Mitte August an. Auslöser soll rassistisches Vorgehen von Sicherheitskräften gegen Studenten aus Papua auf der indonesischen Insel Java gewesen sein. Sie sollen als "Affen" und "Schweine" beschimpft worden sein. Die beiden Provinzen liegen auf der Insel Neuguinea. Separatisten versuchen seit Jahrzehnten, die Unabhängigkeit der rohstoffreichen Region zu erreichen. Im Osten der Insel liegt der Staat Papua-Neuguinea.

Anfang September hatte die Regierung in Jakarta tausende zusätzliche Polizisten und Soldaten in die Provinz entsandt und das Internet in Papua und Westpapua zeitweise blockiert. (APA, dpa, red, 23.9.2019)