Ein Journalist der SRG verfolgt hier die Berichterstattung zur Rundfunkgebühren-Volksabstimmung 2018 in der Schweiz.

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Bern/Wien – Der Schweizer Rundfunksender SRG muss seine Kosten im kommenden Jahr um weitere 50 Millionen Franken (45 Millionen Euro) reduzieren. SRG-Generaldirektor Gilles Marchand hat die Belegschaft am Montag über die neuste Sparübung informiert.

SRG-Mediensprecher Edi Estermann bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Meldungen von blick.ch und Radiotelevisione svizzera (RSI). Weil die Werbeeinnahmen im laufenden Jahr um 30 Millionen Franken sinken, und für das Jahr 2019 ohnehin bereits ein Fehlbetrag von 20 Millionen budgetiert ist, müssen die Kosten der SRG im kommenden Jahr um insgesamt 50 Millionen Franken reduziert werden, so Estermann.

Die Fortführung der Transformation ist laut Marchand nötig, weil sich die Medienwelt radikal wandelt und die kommerziellen Einnahmen weiter sinken.

92 Millionen Sparpaket bis 2022

Wie genau diese zusätzlichen 50 Millionen eingespart werden sollen, ist noch nicht definiert. Ohne Auswirkungen auf Programm und Personal wird es laut Estermann indes kaum gehen. Bereits 2018 lancierte die SRG nach der Ablehnung des Volksbegehrens (No-Billag) zur Abschaffung der Rundfunkgebühren ein umfangreiches Spar- und Restrukturierungsprogramm in der Höhe von insgesamt 100 Millionen Franken (92 Millionen Euro). Diesem sollen bis 2022 rund 200 Stellen zum Opfer fallen.

Im April 2019 wurde bekannt dass die SRG im Rahmen des Sparprogramms bis Anfang 2020 die Produktionsfirma TPC wieder vollständig übernimmt. Außerdem soll ein neues IT-Kompetenzzentrum entstehen. Das kostet 40 Stellen, davon werden 20 durch Kündigungen und vorzeitige Pensionierungen abgebaut.

300 Millionen, 300 Jobs beim ORF

Bedingung des ORF-Stiftungsrats für die jüngste Gebührenerhöhung 2017 beim österreichischen Rundfunk war ein Sparprogramm von 300 Millionen Euro und 300 Jobs bis Ende 2021. Vor allem die Personalsparvorgaben bereiten dem ORF zunehmend Schwierigkeiten. Die Werbeeinnahmen des ORF liegen 2019 an die zehn Millionen unter Plan. (APA, sda, fid, 24.9.2019)