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Die Jets der slowenischen Adria Airways müssen aus Geldmangel vorerst auf dem Boden bleiben.

Foto: REUTERS/SRDJAN ZIVULOVIC

Laibach – Die slowenische Fluggesellschaft Adria Airways muss aus Geldnot am Boden bleiben – und das hat auch auf die AUA Auswirkungen. Sie hatte zwei Flugzeuge der Adria inklusive Crew angemietet. Als Folge fallen am Dienstag die AUA-Verbindungen nach Warschau und Lyon sowie der Flug von Bologna nach Wien aus, teilte die AUA mit.

Davon seien 400 Passagiere betroffen, die auf andere Flüge umgebucht werden. "Austrian Airlines wird heute und in den nächsten Tagen versuchen, alle betroffenen Flüge mit Ersatzgerät abzudecken, gleichzeitig können wir den Ausfall weiterer Flüge aber nicht ausschließen", hieß es in der Mitteilung.

Passagiere sollen sich informieren

Passagiere, die keine Kontaktdaten hinterlegt haben, werden von der AUA gebeten, den Status ihres Fluges zu prüfen und im Fall einer Stornierung sich auf der AUA-Website unter "Meine Buchung" über ihre neue Reiseroute zu informieren. Wer im Reisebüro gebucht hat, soll dieses kontaktieren. Die beiden Adria-Verbindungen zwischen Wien und Ljubljana sind ohnehin gestrichen, auch am Mittwoch.

Wegen finanzieller Engpässe starten seit dem späten Montagabend keine Flugzeuge der slowenischen Luftfahrtgesellschaft mehr. Noch bis zum Mittwoch hebe keine Maschine mehr ab, teilte Adria in der Nacht auf Dienstag mit.

Die "vorübergehende Pause" sei beschlossen worden, weil Adria das Geld fehle, um den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten. "Das Unternehmen sucht derzeit intensiv nach Lösungen in Zusammenarbeit mit potenziellen Investoren", hieß es auf der Firmen-Webseite. Ziel sei es, den Flugbetrieb wiederaufzunehmen. Passagiere wurden gebeten, sich mit den Stellen in Verbindung zu setzen, bei denen sie ihre Tickets gekauft haben.

Bereits vergangene Woche Probleme

Die Schwierigkeiten des slowenischen Unternehmens waren bereits vergangene Woche augenscheinlich geworden. Wegen ausstehender Zahlungen waren zwei geleaste Flugzeuge vom Eigentümer zurückgenommen worden, berichtete die Nachrichtenagentur STA am Dienstag. Frühere Versuche, einen strategischen Partner zu finden, um aus der schwierigen Finanzlage herauszukommen, waren gescheitert.

Adria ist eine vergleichsweise kleine Fluggesellschaft mit rund 500 Mitarbeitern, die nach eigenen Angaben 20 Flugzeuge in der Flotte hat, darunter drei Airbus A319 sowie kleinere Maschinen vom Typ Bombardier und Saab. Sie bedient vor allem Destinationen in Westeuropa und auf dem Balkan.

Schulden von 60 Millionen Euro

Die 1961 gegründete Airline ist seit 2004 Mitglied der Star Alliance, zu der auch die AUA-Mutter Lufthansa gehört. Sie war ursprünglich im Staatsbesitz. 2016 wurde sie privatisiert und von der deutschen Finanzgruppe 4 K Invest erworben. Seitdem verkaufte sie alle ihre Flugzeuge und leaste sie zurück. Laut STA soll das Unternehmen dennoch Schulden von 60 Millionen Euro haben.

Adria Airways sorgt für etwa die Hälfte des Passagieraufkommens des Flughafens Ljubljana. Dessen Betreiber, die deutsche Fraport, erklärte, sie verfüge über Ersatzpläne, teilte aber keine näheren Einzelheiten mit. (APA, 24.9.2019)