Ernährung ganz leicht gemacht: Fünf Buchstaben, fünf Farben.

Foto: APA/dpa/Christophe Gateau

Sie besteht aus fünf Buchstaben: A, B, C, D, E. Zusätzlich gibt es ein Farbleitsystem. Dunkelgrün heißt "gesund", die Farbe Rot bedeutet "ungesund". Ziel des sogeannten Nutri-Score ist es, eine Orientierung beim Kauf von Lebensmitteln zu geben und das Bewusstsein für ausgewogene Ernährung zu steigern.

In Frankreich kamen im Jahr 2018 die ersten gekennzeichneten Produkte in den Handel, mittlerweile ist dort der Nutri-Score in Supermärkten und Discountern flächendeckend präsent. Eine Evaluierung hat gezeigt, dass das Ampelsystem dazu führt, dass Lebensmittelhersteller die Rezepturen ihrer Produkte im Sinne von "ausgewogener Ernährung" ändern.

So hat etwa die Supermarktkette Intermarché angekündigt, die Rezepturen von über 900 Eigenprodukten zu verändern – so dass diese die Nutri-Score-Bewertung A, B oder C bekommen. Das heißt, sie erhalten dadurch die Kennzeichnung als gesundheitlich sehr günstig bis mittelmäßig.

Nutri-Score ist leicht verständlich

Das Nachbarland Belgien führte im Jahr 2019 den Nutri-Score ein. Nun senkt die belgische Supermarktkette Delhaize die Preise für 100 Produkte mit Nutri-Score A und B um 20 bis 50 Prozent. "Der Nutri-Score löst offenbar einen Innovations- und Marketingschub in Richtung gesunde Ernährung aus", sagt Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK).

Auch Aldi Schweiz hat angekündigt, ab 2020 den Nutri-Score auf seinen Eigenmarken einzuführen. "Über 35 wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Nutri-Score von den Verbrauchern am besten verstanden wird und am stärksten dazu führt, dass diese gesündere Produkte einkaufen", resümiert Bitzer.

Die Konsumentenschutzorganisation Foodwatch fordert in Deutschland eine rasche Entscheidung für ein neues farbliches Nährwert-Logo für Fertigprodukte. Mit dem aus Frankreich stammenden System Nutri-Score sei auf einen Blick zu erkennen, wie ausgewogen oder unausgewogen verarbeitete Lebensmittel sind, heißt es vonseiten der Organnisation. Die deutsche Ernährungsministerin Julia Klöckner präferiert hingegen, ein eigenes, einfarbiges Label einzuführen. (red, 24.9.2019)