Jerusalem – Omar Shakir, Regionalchef von Human Rights Watch, hat am Dienstag vor Israels höchstem Gericht in Jerusalem eine Entscheidung zu seiner Ausweisung angefochten.

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Human-Rights-Watch-Regionalleiter Omar Shakir vor seinem Termin am Obersten Gerichtshof Israels.
Foto: REUTERS/AMMAR AWAD

Innenminister Arie Deri hatte im vergangenen Jahr angeordnet, Shakir müsse das Land binnen zwei Wochen verlassen, weil er einen Boykott Israels unterstütze. Ein Gericht bestätigte die Entscheidung später, Shakir durfte jedoch bis zu einer Klärung in höchster Instanz im Land bleiben.

Entscheidung in den nächsten Tagen

Die EU hatte Israel aufgerufen, die Entscheidung zurückzunehmen. Mit einer Entscheidung des höchsten Gerichts wird innerhalb der kommenden Tage gerechnet. Die Menschenrechtsorganisation hatte direkt nach der Ausweisung mitgeteilt, sie stehe voll hinter Shakir. Weder die Organisation noch Shakir seien für einen Boykott Israels, wie man dem Innenministerium versichert habe.

Shakir, ein US-Staatsbürger mit irakischen Wurzeln, ist bei Human Rights Watch für Israel und die Palästinensergebiete zuständig. Er schrieb nach Deris Entscheidung, es sei das erste Mal, dass Israel einen Vertreter seiner Organisation ausweise. Israel wolle damit Kritik an Menschenrechtsverletzungen unterdrücken.

Vor der Gerichtsverhandlung am Dienstag sagte er vor Journalisten: "Wir wollen dieselbe Arbeit, die wir in fast 100 Ländern weltweit verrichten, auch in Israel machen." Er wolle bleiben, "weil ich glaube, dass wir eines Jahres erleben werden, dass Menschenrechte respektiert werden, dass wir ein besseres Israel und ein besseres Palästina sehen werden". (APA, 24.9.2019)