"Alternative Nobelpreisträgerin" 2019: Greta Thunberg.

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Stockholm – Die 16-jährige schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg ist eine der vier diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Right Livelihood Award, auch bekannt als "Alternativer Nobelpreis". Das gab die dazugehörige Stiftung am Mittwoch in Stockholm bekannt. Die Auszeichnung wird heuer zum 40. Mal vergeben. Der Preis ist mit insgesamt drei Millionen Schwedischen Kronen (etwa 280.000 Euro) dotiert.

Thunberg befindet sich derzeit in den USA, wo sie vergangene Woche unter anderem vor dem US-Kongress, bei einer Protestkundgebung in New York und auf dem Uno-Jugendgipfel sprach. Diese Woche richtete sie auch an die Spitzenvertreter der Vereinten Nationen beim Uno-Klimagipfel eindringliche Appelle.

Illusion zerschlagen

Right-Livelihood-Geschäftsführer Ole von Uexküll begründete die Preisvergabe: "Mit ihrem klaren Kompass und ihrer persönlichen Identität und auch mit ihrem wissenschaftlichen Verständnis ist es Greta Thunberg wirklich gelungen, die Klimadebatte an relevante Fakten und politische Prioritäten anzuknüpfen." Es sei "merkwürdig, wie wir Menschen alle in eine Richtung gehen können, die am Ende unsere Existenz bedroht, und trotzdem das Gefühl haben, sie sind auf dem richtigen Weg, weil alle anderen ja auch mitlaufen. Greta Thunberg hat diese Illusion zerschlagen."

Die weiteren Awards gehen an dem Amazonas-Aktivisten Davi Kopenawa und die von ihm geleitete Hutukara-Vereinigung der Yanomami, die westsaharische Menschenrechtlerin Aminatou Haidar sowie an die chinesische Frauenrechte-Anwältin Guo Jianmei.

Auch spätere Nobel-Laureaten

Die Right-Livelihood-Awards wurden 1979 vom damals 35-jährigen deutsch-schwedischen Philatelisten und Philanthropen Jakob von Uexküll gegründet und ein Jahr darauf erstmals vergeben. Die im deutschen Sprachraum auch als "Alternative Nobelpreise" bezeichneten Preise zeichneten mittlerweile 174 Empfänger aus, von denen einzelne später auch "reguläre" Nobelpreise erhielten. Unter den Gewürdigten aus 70 Ländern finden sich mit Lepold Kohr (1983), Robert Jungk (1986) und Erwin Kräutler (2010) auch drei Österreicher.

Für internationale Kontroversen sorgten unter anderem die Verleihung an den US-Whistleblower Edward Snowden im Jahr 2014 und ein Jahr darauf an die regierungskritische türkische Tageszeitung "Cumhuriyet" und deren Redakteure im Jahr darauf. (red, APA, 25.9.2019)