Über den AltStore lassen sich Apps installieren, die Apple auf iTunes nicht zulässt.

Foto: AltStore

Im Dezember letzten Jahres ging eine Ära zu Ende. Cydia, ein inoffizieller Appstore für das iPhone, der es Nutzern ermöglichte, auch Apps zu installieren, die nicht im iTunes-Katalog zugelassen wurden, stellte den Betrieb ein. Weil Apple das "Jailbreaken", also die Umgehung systeminterner Sicherheitsmechanismen, praktisch verunmöglicht hatte, warf der Entwickler Jay "saurik" Freeman nach zehn Jahren letztlich das Handtuch.

In seine Fußstapfen könnte nun aber Riley Testut finden. Er hat mit dem AltStore ebenfalls eine Plattform für die Verbreitung von Programmen abseits des offiziellen Angebots gebaut. Dieser funktioniert allerdings ganz ohne Jailbreak und geht demnächst an den Start. Eine Preview-Version ist bereits verfügbar.

Nutzt Umweg für Entwickler

Am 28. September soll der Vollzugang möglich werden, doch für Probierzwecke können sich iPhone-User jetzt schon die Demoversion eines Nintendo-Emulators namens Delta aus dem AltStore installieren. Mit dieser lassen sich ROMs für den NES spielen. Die volle Ausgabe soll auch den Super Nintendo, Gameboy Advance und Nintendo 64 unterstützen und auf weitere Systeme ausgedehnt werden.

Der Trick hinter dem Store ist, so erklärt Riley, dass die "fremden" Programme mit der Apple ID des Nutzers neu signiert werden, dann per WLAN über einen auf Windows oder macOS laufenden Server geschickt und via iTunes Wifi Sync am Handy landen. Gedacht ist dieses Prozedere eigentlich für Entwickler, die ihre eigenen Apps am iPhone testen wollen.

Programme, die auf diesem Weg installiert werden, laufen normalerweise nach sieben Tagen ab, wenn man kein Entwicklerkonto bei Apple hat. Jedoch kümmert sich Altstore automatisch um die Verlängerung.

Abwarten auf Apples Reaktion

Ob und wie einfach Apple, das absolut kein Fan alternativer Appstores ist, dieses Verfahren unterbinden kann, ist unklar. Gegenüber The Verge vermutet Testut, dass es möglicherweise schwer wäre, ohne Entwicklern, Schulen und anderen die Möglichkeit zum Testen eigener Apps zu streichen. Es bleibt also abzuwarten, wie das Unternehmen auf den AltStore letztlich reagiert.

Die Plattform wurde quelloffen entwickelt. Wer also in die "Innereien" des Projekts schauen oder selbst daran mitentwickeln möchte, findet es auf er Codehosting-Plattform Github. (red. 27.09.2019)