In einer Aussendung reagiert der Österreichische Journalisten Club auf die zunehmende Kritik in Sachen Gatterer-Preis.

Grafik: ÖJC

Wien – Seit der Tiroler Blogger Markus Wilhelm den mit 10.000 Euro dotierten Claus-Gatterer-Preis abgelehnt hat, wächst die Kritik am Österreichischen Journalisten Club (ÖJC). Zuletzt forderten 29 Gatterer-Preisträger den ÖJC auf, Rechte und Trägerschaft an dem Preis zurückzugeben. Das Land Burgenland und die Esterhazy Betriebe GmbH steigen als Sponsoren aus. Nun wehrt sich der ÖJC in einer Stellungnahme gegen die Kritik: Die Vorwürfe seien "allesamt unrichtig", hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

Kritik an Finanzgebarung

So sei die Finanzgebarung, die im Zentrum der Kritik steht, "von Rechnungsprüfern sowie einer externen Steuerberatungskanzlei überprüft und für in Ordnung befunden worden". Die Generalversammlung habe den Vorstand entlastet. Der ÖJC weist darauf hin, dass alle seine Funktionäre "statutengemäß ehrenamtlich tätig waren und sind".

Die journalistisch publizierte Abrechnung zum Gatterer-Preis des Jahres 2013 sei eine vereinsinterne Gesamtkostenaufstellung in Höhe von 44.970,97 Euro gewesen. Die Kosten für den Gatterer-Preis habe "überwiegend der ÖJC aus eigenen Mitteln" getragen. Der Fördergeber, damals das Land Südtirol, habe für den Preis 9.500 Euro bezahlt.

Abschließend äußert der ÖJC-Vorstand Bedauern, dass sich das Land Burgenland und die Esterhazy-Betriebe "aufgrund unzutreffender Kolportage und nicht überprüfter Vorwürfe" zurückgezogen hätten. Als "gute Nachricht" verkündet der ÖJC, dass er den Gatterer-Preis auch weiterhin vergeben werde.

Offener Brief

In einem offenen Brief hatten 29 Gatterer-Preisträger, darunter Armin Wolf, Florian Klenk und Peter Resetarits, am Mittwoch den ÖJC aufgefordert, den "völlig illegitimen 'markenrechtlichen Schutz' dieses Preises aufzuheben". Man werde dafür sorgen, dass der Preis von "einer über jeden Verdacht erhabenen Institution ausgerichtet und durch eine unabhängige Jury gemeinsam mit dem Land Südtirol und Sexten, der Heimatgemeinde Claus Gatterers, weiter verliehen wird", so die Unterzeichner. (red, 26.9.2019)