Uber steht in der Kritik.

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Ein Team bei Uber, das spezifisch für "Untersuchungen" innerhalb des Unternehmens existiert, darf nichts an die Polizei weiterreichen, selbst, wenn es "Geständnisse von Straftaten" erhält. Das berichtet "The Verge" unter Berufung auf die "Washington Post". Sie dürfen potentiellen Opfern auch nicht empfehlen, sich juristischen Rat einzuholen. Das gehe aus Gesprächen mit 20 Mitarbeitern der Untersuchungseinheit hervor.

Zudem würden sie darauf trainiert werden, vorwiegend das Unternehmen Uber zu schützen und sicherzustellen, dass es nicht für Straftaten belangt werden kann, die passieren, wenn Nutzer den Dienst verwenden. Wenn die Mitarbeiter mit Personen kommunizieren, werden sie speziell geschult, um in ihrer Wortwahl nicht zu suggerieren, dass sie sich in einem Konflikt auf eine bestimmte Seite stellen. Angebliche Täter dürfen nicht zu möglichen Vorwürfen befragt werden.

Opfer entscheide selbst

Uber gibt an, dass es "die Wahl des Opfers ist, zu entscheiden, ob es etwas bei der Polizei meldet". Zu dieser Entscheidung sei man nach Gesprächen mit Experten gekommen. Jedoch habe man nun angefangen, Personen die Option zu geben, Uber auf Wunsch der Personen Behörden kontaktieren zu lassen, heißt es weiter. Gegenüber der Washington Post hieß es allerdings, dass Uber weder Richter noch Geschworene sein möchte, sondern Informationen sammle, um Unternehmensentscheidungen zu treffen. "Wir sind nicht die Strafbehörden", so eine Sprecherin des Unternehmens.

Kritik an Unternehmen

Uber wurde in der Vergangenheit immer für die Art und Weise kritisiert, wie es mögliche Straftaten behandelt. Vor einem Jahr sagte Uber-Chef Dara Khosrowshahi, dass er wolle, dass Uber die "sicherste Transportplattform des Planeten" werde. Eines der großen Probleme der Firma scheint auch zu sein, dass ihr Team für solche Fälle offenbar nicht sehr erfahren im Bereich der Strafverfolgung ist – viele der Mitarbeiter gaben in Gesprächen der "Washington Post" an, dass sie von gänzlich anderen Jobs kommen, etwa aus dem Einzelhandel. Auch würden sie oft nur wenige Minuten haben, um von Fall zu Fall zu entscheiden und ihre Einschätzung würde von oben oft eingeschränkt werden. (red, 26.9.2019)