Man kennt ihn mittlerweile auch über die Salzburger Landesgrenzen hinaus.

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Liveticker: Liverpool vs. Salzburg, Mi., 21 Uhr

Der Champions-League-Kracher in Liverpool am Mittwoch (21 Uhr, live Sky) ist für manche Salzburg-Kicker auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Sadio Mane und Naby Keita starteten ihre Karrieren bei den Bullen, Mane gilt inzwischen weltweit als brillanter Offensivspieler. Sein Abgang in Salzburg war allerdings weniger glanzvoll.

26. August 2014: Einer jener nicht wenigen Tage, an denen es für Salzburg um die Qualifikation für die Champions League ging. Mit einem 2:1-Heimsieg im Gepäck brach die Truppe von Trainer Adi Hütter frohen Mutes zum Playoff-Rückspiel nach Malmö auf – doch einer fehlte. Mane , kurzerhand aus dem Kader gestrichen, erschien nicht am Flughafen, weil er kurz vor Ende des Transferfensters den geplanten Wechsel ins Ausland durchdrücken wollte. "Es gibt keinen Anlass dafür, sich so zu verhalten" , sagte Sportdirektor Ralf Rangnick danach. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwo auf der Welt in den letzten 40 Jahren so einen Fall gegeben hat." Hütter zeigte sich "von Sadio Mane als Mensch teilweise enttäuscht".

Ein Rekordtransfer

Was für Salzburg mit einer 0:3-Niederlage in Malmö und dem neuerlichen Verpassen der Königsklasse endete, war für Mane nach zwei Jahren, 87 Spielen und 45 Toren in Salzburg der Startschuss zu einer großen internationalen Karriere. Nur wenige Tage später wechselte der damals 22-Jährige zu Southampton in die Premier League. Das Schmerzensgeld für Salzburg fiel mit kolportierten 15 Millionen Euro beachtlich aus. Zum damaligen Zeitpunkt markierte diese Summe den Rekord für einen Auslandstransfer in der heimischen Liga. Als Mane 2016 von Southampton nach Liverpool wechselte, sollen nochmals rund acht Millionen an Salzburg geflossen sein.

Unter Trainer Jürgen Klopp, der Mane angeblich schon 2014 gern zu Borussia Dortmund geholt hätte, entwickelte sich der Senegalese zum Topstar, der jungen Kickern weltweit als Vorbild dient. So auch Salzburgs Stürmer Sekou Koita. "Ich liebe seine Art zu spielen, ich will mich so weiterentwickeln, um einmal so zu spielen wie er", sagt der 19-Jährige aus Mali. Auch sein erfahrener Teamkollege Andre Ramalho gerät ins Schwärmen. "Mane ist ein außergewöhnlicher Spieler, zählt zu den Top Ten in der Welt und hat sich extrem entwickelt", sagte der Brasilianer, der gemeinsam mit Andreas Ulmer und dem derzeit verletzten Alexander Walke einer von nur noch drei Salzburg-Kickern ist, die mit Mane gemeinsam auf dem Feld standen.

Status

Übrigens: Dem Vernehmen nach soll man sich in Salzburg darauf geeinigt haben, dass Manes Trikot nach dem Spiel an den Kapitän, also an Ulmer, geht.

Den Status von Mane hat Keita in Liverpool noch nicht erreicht. Der Mittelfeldmann, der nach zwei Jahren in Salzburg (2014 bis 2016) via Leipzig im Sommer 2018 den Sprung zu Liverpool machte, konnte die hohen Erwartungen noch nicht ganz erfüllen. 2019/20 bremste ihn zu Beginn eine Verletzung aus. Am vergangenen Mittwoch gab er im Ligacup sein Saisondebüt, fehlte aber wiederum am Wochenende beim 1:0 in Sheffield. Klopp erhofft sich von dem 24-Jährigen eine Steigerung. "Keita hat in dieser Saison eine völlig andere Körpersprache. Er erwartet sich mehr, und wir auch", sagte der Deutsche schon Anfang August. (red, APA, 30.9.2019)