Miteigentümer Mitsubishi Heavy übernimmt die gesamte Sparte.

Langer Abschied für Siemens-Chef Kaeser: "Gewinne sind nicht das einzige Ziel"

München – Siemens trennt sich von seiner verbliebenen Beteiligung am Stahl-Anlagenbauer Primetals Technologies. Der Anteil von 49 Prozent geht für einen ungenannten Preis an den japanischen Mehrheitseigentümer Mitsubishi-Hitachi Metals Machinery (MHMM), wie der Industriekonzern mit Sitz in München am Dienstag mitteilte.

Primetals war 2015 als Gemeinschaftsunternehmen mit damals rund 9.000 Mitarbeitern aus der Siemens-Tochter VAI und der Hütten- und Walzwerktechnik-Sparte des japanischen Rivalen Mitsubishi Heavy entstanden. Siemens VAI, ein Teil der von Siemens 2005 übernommenen Linzer VA Tech, war damals mit 800 Millionen Euro bewertet worden. Bei Siemens galt die Beteiligung angesichts der Krise in der Stahlbranche nicht mehr als strategisch.

Primetals ist die erste Beteiligung unter den sogenannten "Portfolio Companies", die Siemens losgeschlagen hat. Dieses bunte Portfolio von Firmen, das unter dem Strich rote Zahlen schreibt, will der Konzern entweder wieder auf den Erfolgspfad führen oder verkaufen. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dass sich Primetals Technologies mit Mitsubishi-Hitachi Metals Machinery als alleinigem Eigentümer weiterentwickelt", erklärte der für die Portfolio Companies zuständige Siemens-Manager Jochen Eickholt "Die Vereinbarung mit Mitsubishi Heavy kommt Kunden, Mitarbeitern und Eigentümern gleichermaßen zugute." (APA, Reuters, 1.10.2019)