Hans-Georg Maaßen hat einen neuen Job.

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Köln – Der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen wird künftig für die Kölner Kanzlei des Medienanwalts Ralf Höcker arbeiten. Mit 1. Oktober beginnt der 56-Jährige im Managing Board der Kanzlei, teilte diese mit.

Die Firma vertrat in der Vergangenheit prominente Klienten wie den türkischen Präsidenten Tayyip Erdoğan, das Model Heidi Klum, den Meteorologen Jörg Kachelmann, aber auch die rechtspopulistische Partei AfD, zum Beispiel im Verfahren gegen das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz.

Kein "Anwalt der AfD"

Maaßen hat sich laut Angaben der Kanzlei ausgebeten, keine Mandate der Linken, der Grünen, der AfD oder von Beobachtungsobjekten des Verfassungsschutzes zugeteilt zu bekommen. Zur "Süddeutschen Zeitung" sagte der Ex-Verfassungsschutzpräsident, er wolle sich "nicht vorhalten lassen, der Anwalt der AfD zu sein".

Anwalt Ralf Höcker, der auch als Pressesprecher der sogenannten Werte-Union tätig ist, hatte über die Auswahl seiner Mandanten einmal gesagt, seine Kanzlei sei da "vollkommen schmerzfrei. Wir vertreten jeden, der sich an uns wendet, egal welche politische Gesinnung er hat. Ein Anwalt mit Berufsethos muss bereit sein, Hitler gegen Stalin und Stalin gegen Hitler zu vertreten, und zwar je nachdem, wer als Erster anruft."

Umstrittener Verfassungsschutzpräsident

Maaßen hatte in seiner Zeit als Verfassungsschutzpräsident, aber auch danach immer wieder für Aufregung gesorgt. So erklärte er im Widerspruch zu Bundeskanzlerin Angela Merkel, im ostdeutschen Chemnitz habe es im August 2018 keine Hetzjagden auf Ausländer gegeben, verurteilte die Veröffentlichung des Ibiza-Videos und ortete "linksradikale Kräfte in der SPD". (red, 1.10.2019)