Ein Heroinfund.

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Der Drogenhandel im Internet stellt für Ermittler eine "Riesenherausforderung" dar. Das wurde bei einer Konferenz von Drogenfahndern klar, die am Dienstag im bayerischen Fürth über die Bühne ging. Dabei stellten Ermittler des Bundeskriminalamtes (BK) und aus Bayern das seit Februar laufende Projekt "CSI-PP" ("Combatting suspects dealing in drugs on the Internet – prosecution and prevention") vor.

Tatort Darknet

Gerade synthetische Stoffe werden im Darknet gerne gehandelt, und viele davon kommen aus den Niederlanden: 80 Prozent der via Darknet nach Österreich gelieferten synthetischen Drogen stammen aus den Niederlanden, sagte Daniel Lichtenegger, Büroleiter Suchtmittelkriminalität im BK und Leiter des EU-Projekts, am Dienstag zur APA.

"CSI-PP" baue auf vier Säulen auf, erläuterte Lichtenegger: Es gehe einerseits um die Vernetzung der Polizei-, Zoll-, Justizbehörden und halbstaatlicher oder privater Postdienste sowie Schnelllieferservices. Letztere seien zwar nicht direkt in das Projekt integriert, "aber wir brauchen den Kontakt". Weitere Säulen sind die Unterstützung operativer Maßnahmen, in Zusammenarbeit mit der Innsbrucker Gerichtsmedizin die Forensik sowie die Prävention.

Zwei Jahre

Das Projekt "CSI-PP" ist für insgesamt 24 Monate veranschlagt. Seit dem Beginn im Februar wurden laut Lichtenegger 63 Kilogramm Drogen aller Art und 21.000 Tabletten – vor allem Ecstasy und LSD – beschlagnahmt. LSD feiert in Zeiten des Internethandels ein Revival: "Das ist ja eigentlich nur ein Blatt Papier", erläuterte Lichtenegger. Damit sei es besonders einfach auf dem Postweg zu versenden. (APA, 1.10.2019)