Pamukkale, Türkei

Pamukkale erhielt seinen Namen durch die Kalksinterterrassen, die über Jahrtausende durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind. Die Mineralien aus den heißen Quellen lagerten sich ab, und am Rand der Terrassen, wo die Menschen seit tausenden Jahren baden, bildeten sich strahlend weiße Pools.

Pamukkale.
Foto: imago/imagebroker

An der Stelle der Mineralquellen errichteten antike griechisch-römische Truppen die Stadt Hierapolis. Schon vor knapp 2.000 Jahren suchten Kreislauf-, Rheuma- und Herzpatienten hier Linderung für ihre Leiden in den warmen Thermalquellen. Teile der zerfallenen Ruinen dieser antiken Stadt sind auf dem Grund einiger Pools noch zu sehen. Bis vor 15 Jahren durfte auch in den natürlichen Steinbecken gebadet werden. Inzwischen sind im Weltkulturerbe Schuhe verboten und baden ebenfalls. Das ist auch gut so.

Tipp: Wer in der Nähe der Terrassen übernachtet und sie am frühen Morgen besucht, entgeht den Busladungen.

Fly Geyser, Nevada, USA

Algen und Bakterien siedelten sich über die Jahre auf dem Fly Geyser an und verleihen ihm die schillernd bunten Farben, die ihn so einzigartig machen. Und so bettet sich der Geysir farbenfroh und surreal wie wohl kaum ein anderes Naturschauspiel dieser Welt in die karge Landschaft der Black-Rock-Wüste von Nevada ein.

Fly Geyser.

Seine Geschichte begann bereits vor rund 100 Jahren: Um Landwirtschaft in der Wüste anzusiedeln, versuchten Arbeiter fruchtbaren Boden zu schaffen. Beim Bau der Bewässerungsanlage stießen sie jedoch auf Wasser mit Temperaturen von über 200 Grad Celsius. Weil dieses zum Bewässern unnütz erschien, überließen sie die Quelle den fähigen Händen der Natur. 1964 plante eine Firma für Geothermalenergien, das heiße Wasser durch den Bau eines Brunnens nutzen zu können, jedoch reichte die Temperatur nicht aus. Die Arbeiter verschlossen den Brunnen wieder – allerdings nicht sachgemäß. Druckvoll kämpfte sich die Springquelle erneut den Weg an die Oberfläche der Wüstenlandschaft.

Das dabei austretende Wasser türmte sich durch seinen hohen Mineralgehalt über Jahrzehnte zu dem Gebilde auf, das wir heute inmitten der Wüste von Nevada bewundern dürfen. Ablaufendes Wasser formte außerdem den stufenartigen Thron, der mittlerweile ein eigenes Biotop darstellt.

Nationalpark Plitvicer Seen, Kroatien

Inmitten tiefgrüner Bäume im weitläufigen Wald von Kroatiens größtem Nationalpark liegen 16 terrassenförmig angelegte Seen. Ihr kristallklares Wasser fließt malerisch von einem zum anderen. Und als wäre das nicht schon genug der Wunder – eingerahmt wird das Ganze durch einen Verbund behutsam und idyllisch angelegter Holzstege, auf denen man von See zu See spazieren kann.

Plitvicer Seen.
Foto: imago/blickwinkel

Die reizvollen Spaziergänge auf den hölzernen Fußwegen, die um die kristallklaren Seen herumführen, bieten immer wieder faszinierende Ausblicke. Sie führen teilweise über sprudelndes Wasser hinweg und sogar unter einigen Wasserfällen hindurch. Nicht verpassen: Veliki Slap ist mit seinen 78 Metern der höchste Wasserfall in Kroatien.

Gletscherhöhlen, Island

Jeden Winter laden die Gletscher zu einem Besuch in den mächtigen Eishöhlen des Landes ein. In den Sommermonaten bringen Temperaturen von 12 bis 15 Grad Celsius den Gletschergrund teilweise zum Tauen. Das entstehende Schmelzwasser durchfließt den Gletscher und bildet in Kombination mit Warmwasserflüssen Hohlräume, die bis zu zehn Meter breit sind und sogar bis zur Basis des Gletschers reichen können. Die frostigen Temperaturen des Winters formen und festigen anschließend die Wände der neu entstandenen Gletscherhöhlen.

Gletscherhöhle auf Island.

Die natürlichen Gletscherhöhlen lassen sich auf Island ausschließlich zwischen November und März besichtigen – denn nur dann sind die Temperaturen kalt genug, um stabile Höhlenwände zu formen. Wer als Sommerurlauber auf Island in den Genuss einer solchen Attraktion kommen möchte, kann die von Menschenhand geschaffene Höhle am Langjökull-Gletscher besuchen.

Baikalsee, Sibirien, Russland

Dem Volumen nach gilt der Baikalsee als größter Süßwassersee der Welt. Mit seinen 636 Kilometern Länge und 79 Kilometern Breite erstreckt er sich schier unendlich weit durch die abgelegene sibirische Wildnis. Die Statistik des Sees insgesamt ist außergewöhnlich: Er enthält etwa 20 Prozent der weltweit gefrorenen Süßwasseroberfläche. Das heißt, er hat mehr Wasser als alle großen Seen in Nordamerika zusammengenommen. Auch seine Tiefe von 1.642 Metern ist ein Rekordwert. Außerdem gilt er mit rund 25 Millionen Jahren als ältester See der Welt.

Baikalsee.
Foto: imago/Russian Look

Die Wintertemperaturen fallen auf fast minus 20 Grad Celsius, während der See in eine dicke Eisdecke gehüllt wird. Im Sommer hingegen zeigt der See seine wärmere Seite. Das ist die Zeit, in der auch Touristen den See entdecken, um in den unberührten Weiten des Wassers zu schwimmen. Wem der See auch im Sommer noch zu kalt ist, der kann herrliche Wanderungen in der Umgebung unternehmen. Ein Ausflug auf den Gipfel der Halbinsel Svyatov Nos bietet einen atemberaubenden 360-Grad-Blick auf den faszinierenden Baikalsee und seine nahezu unberührte Umgebung.

Waitomo Glowworm Caves, Neuseeland

Die Waitomo Glowworm Caves zählen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der neuseeländischen Nordinsel. Bei den blau leuchtenden Pünktchen handelt es sich nicht um Glühwürmchen, sondern um die Larven der Langhornmücke und deren Fangfäden.

Waitomo Glowworm Caves.

Wer die Gänge und Winkel der "Glühwürmchenhöhle" ergründen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Während Romantiker die Wege zu Fuß entdecken, können sich Adrenalinjunkies und Freunde des Actionsports auf Blackwater Rafting freuen. Dabei kriechen mutige Besucher durch enge Gassen, springen von murmelnden Wasserfällen und lassen sich im Schwimmreifen durch die leuchtenden Wasserstraßen der Höhle tragen.

Maharloo-See, Iran

Maherloo-See.

Der Maharloo-See, auch bekannt als Daryache-ye-Namak, ist ein saisonaler Salzsee im Hochland der Region Shiraz im Iran. 27 Kilometer südöstlich von Shiraz ist das Seesalz reich an Kalium und anderen Salzen. Rudkhane-ye-Khoshk, ein saisonaler Fluss, der durch die Stadt Shiraz fließt, bringt bei intensiven Niederschlägen den größten Teil des Hochwassers zum Seeboden. Das Seewasser verdunstet normalerweise bis zum Ende des Sommers und legt das weiße Seebett frei. Im Hochsommer und aufgrund der hohen Verdunstungsraten und Salzkonzentrationen färbt sich das Seewasser infolge der Flut im See rosarot. (red, 7.10.2019)