So soll das Resultat des Müllsammelns idealerweise aussehen.
Foto: The Ocean Cleanup

Rotterdam – Nach vorübergehender Zwangspause ist das Projekt Ocean Cleanup zur Säuberung der Meere von Plastikmüll wieder angelaufen. Das System treibe wieder Müllteile zusammen und sammele sie ein, teilte der Initiator und Leiter der Projekts, der Niederländer Boyan Slat, mit. "Unser Ziel ist erreichbar."

Der Gedanke

Slat hatte als 16-Jähriger das Grundkonzept des Projekts entwickelt, das inzwischen von einer Reihe Unternehmen, Universitäten und der niederländischen Regierung unterstützt wird. Es beruht auf einer an der Meeresoberfläche treibenden Anlage, die im Wesentlichen aus einer 600 Meter langen Röhre in U-Form besteht. Daran ist ein drei Meter langer, ins Wasser baumelnder "Vorhang" befestigt, der den Müll in dem U festhalten soll.

Vor etwa einem Jahr war die Anlage von San Francisco aus zum sogenannten Great Pacific Garbage Patch ("Großer Pazifischer Müllteppich") geschleppt worden, der zwischen Kalifornien und Hawaii gelegen ist. Der Nordpazifikwirbel hat dort eine Zone mit stark erhöhter Konzentration von Plastikmüll geschaffen.

Stolperstart

Der erste Einsatz mündete jedoch in einen Rückschlag: Die Anlage konnte den Müll nicht festhalten und musste Anfang dieses Jahres beschädigt wieder an Land geschleppt werden. Inzwischen sei die Anlage mit einem See-Anker verlangsamt worden, so dass das schneller schwimmende Plastik in die Fangarme treiben könne, berichten die Betreiber des Projekts. Die technischen Probleme seien behoben worden.

Das System habe seit der Wiederaufnahme des Betriebs bereits Müll und industrielle Fischernetze, aber auch Mikro-Plastik eingefangen. Diese Phase soll noch bis Dezember weitergehen. Dann werde die Anlage mit dem Plastikmüll zurück gebracht, an Land soll der Müll dann weiter verarbeitet werden. Die Organisation will zudem ein neues größeres System bauen, das den eingesammelten Müll auch für längere Zeit aufnehmen und festhalten kann. (red, APA, 2. 10. 2019)