Passend zum Start des "Cybersecurity Awareness Month" kann Google mit Privacy- und Sicherheitsverbesserungen für seine Nutzer aufwarten. So gibt es nun drei neue Möglichkeiten, um die Datensammlung durch das Unternehmen zu minimieren, dazu kommt ein frisches Sicherheits-Feature.

Passwortschutz

Wer Googles Passwort Manager verwendet, kann die gespeicherten Einträge nun auf Sicherheitsprobleme überprüfen lassen. Dabei werden die Login-Kombinationen mit einer Datenbank aus vier Milliarden Einträgen verglichen, die aus bekannten Hacks erstellt wurden. Findet sich hier eine Übereinstimmung, werden die Nutzer dazu aufgefordert, ihr Passwort umgehend zu ändern. Zudem warnt Google Passwords davor, wenn dasselbe Passwort an mehreren Stellen verwendet wird oder wenn die Qualität schwach ist. In einem kurzen Test funktioniert zumindest ein Teil davon aber noch nicht perfekt. So wird hier zum Teil auch vor Doppelnutzungen gewarnt, wenn das Passwort für App und Webseite desselben Dienstes gespeichert ist. Google betont dabei, dass der Passwort-Check so implementiert ist, dass das Unternehmen nie Einblick in das Passwort selbst hat.

Der neue Passwort-Check bei Google.
Grafik: Google

Wer den Passwort Check durchführen will, muss dafür auf die passende Webseite gehen und die Überprüfung manuell initiieren. Schon bald soll das ganze aber auch automatisch gehen – zumindest wenn man Chrome nutzt. Mit einer kommenden Version des Browser sollen die Passwörter dann laufend auf Hacks geprüft werden – zumindest wenn die Nutzer dies wünschen. Ein ähnliches Feature gibt es bisher von Google als Chrome-Erweiterung, nun soll dies aber fix integriert werden.

Datensammlung

Dank der anderen Neuerungen kann man die Datensammlung durch Google zumindest etwas reduzieren. So gibt es nun auch bei der Youtube History die Möglichkeit, sämtliche gespeicherten Daten automatisch nach drei oder 18 Monaten löschen zu lassen – so man dieses Feature nicht gleich ganz deaktivieren will. Und der Google Assistant ermöglicht jetzt, dass dessen eigener Verlauf sowie gespeicherte Audiodateien direkt via Sprachbefehl gelöscht werden können. Ein ähnliches Feature bietet Amazon bereits für Alexa.

Zeitablauf für die Youtube History
Grafik: Google

Google Maps

In den kommenden Wochen soll dann noch eine andere Neuerung hinzukommen, und zwar ein Incognito-Modus für die Google-Maps-Apps für Android und iOS. Ist dieser aktiviert werden Suchverlauf und andere Aktivitäten nicht mit dem eigenen Google-Account verbunden.

Umsortierung

Nicht extra erwähnt wird eine andere aktuelle Neuerung: Die bei Sprachbefehlen erfassten Audiodateien sind im Google-Aktivitätsverlauf nun nicht mehr in einer eigenen Kategorie sondern unter der "Web und App Aktivität" zu finden. Einzeln ausfiltern kann man sie zwar noch immer, die Übersichtlichkeit erhöht dies aber nicht gerade. Zumindest hat dies aber einen positiven Nebeneffekt: Fallen damit doch die Sprachaufnahmen jetzt auch unter den automatischen Zeitablauf der Datenspeicherung der Web- und App-Activity. Ist dieses Feature aktiviert, werden also auch die Spracheingaben nach drei oder 18 Monaten entfernt. (apo, 2.10.2019)