Wieder wird Kritik an der Boeing 737 Max laut.

Foto: Mark RALSTON / AFP

Ein hochranginger Ingenieur des US-Flugzeugbauers Boeing hat eine interne Ethikbeschwerde eingereicht. In dem Dokument, das heuer abgegeben wurde, ist davon die Rede, dass das Unternehmen während der Entwicklung des 737-Max-Modells auf Sicherheitssysteme verzichtet habe, um Kosten zu sparen. Er selbst habe geraten, die Ausstattung einzubauen, um Risiken zu minimieren, die später zu zwei tödlichen Abstürzen beigetragen haben.

Boeing hat die Beschwerde dem Justizministerium zur Verfügung gestellt. Der "New York Times" liegt diese ebenfalls vor. Das Ministerium ermittelt gegen Boeing aufgrund des Designs der 737 Max.

Empfehlungen ignoriert

Viele aktuelle und frühere Mitarbeiter des Flugzeugbauers haben nichtöffentlich über die Probleme der Bauweise der 737 Max gesprochen und wie gewissen Entscheidungen zustanden gekommen sind. Dabei geht es meistens um Manager, die Empfehlungen von Ingenieuren in den Wind schlugen, um Geld zu sparen.

Während der beiden tödlichen Abstürze der Boeing 737 Max soll ein Sensor falsche Daten ausgeliefert haben, der die Neigung der Flugzeugnase misst. Durch die falschen Informationen drückte das System die Nase des Fliegers zu weit nach unten und ließ die Maschine abstürzen. Die Piloten hatten permanent versucht dagegen zu steuern, doch scheiterten. Im Moment befinden sich alle Flieger aus der 737 Max-Serie am Boden.

Zudem ordnete nun die US-Luftfahrtbehörde FAA die Untersuchung von 165 Fliegern aus der Boeing 737 NG-Serie an. Vor wenigen Tagen hatten mehrere Flugzeuge Strukturrisse aufgewiesen. NG ist die dritte Generation der Boeing 737 und eine frühere Version der 737 Max. (red, 2.10.2019)