"Trottel" schimpft der freiheitliche Publizist Mölzer (rechts) Ex-FPÖ-Politiker Stadler nach Spesenvorwürfen und verlässt das Puls-4-Studio.

Foto: Screenshot Puls 4

Wien – In der Puls-4-Debatte "Pro und Contra" eskalierte Mittwochabend die Auseinandersetzung zwischen dem früheren FPÖ-Politiker Ewald Stadler und dem langjährigen FPÖ-Vordenker und -Abgeordneten Andreas Mölzer, der "Zur Zeit" herausgibt. Mölzer verließ das Studio, als Stadler ihm vorwarf, er lebe 40 Jahre von der Partei und habe als Leiter der Parteiakademie in den 1990ern nach Rechnungshofprüfung "erhebliche" Spesen zurückzahlen müssen.

"Trottel" nennt Mölzer Stadler vor laufender Kamera im Abgang, einen "Denunzianten, der strafrechtlich verurteilt wurde": "Ich bin froh, dass ich mit dir nicht in der gleichen Partei bin. Wiederschaun!"

"Gesetz der Omertà"

Vor Mölzers Abgang hatte Stadler in "Pro und Contra" von einem "System der Bedienung" in der FPÖ gesprochen. Es habe sich eine Omertà (ein mafiöses Gesetz des Schweigens) in der Partei eingespielt. "Es wird immer der Aufdecker in der FPÖ bestraft", sagt Stadler, aber nicht der Verursacher von Missständen.

"Da musst du ja vieles aufgedeckt haben", erklärt Mölzer daraufhin. Stadler: "Du bist ja auch so ein Fall. Der Andreas Mölzer gehört zu den Oberspesenrittern dieser Partei. Deswegen hat er auch nie den Mund aufgemacht. Jetzt, wo der Strache weg ist, macht er den Mund auf und spielt sich als moralischer Apostel auf." Mölzer: "Geh, tu dich ein bissel zurück ..."

Zurückhalten will sich Stadler aber "gar nicht" – er verweist Mölzer auf einen "vernichtenden Rechnungshofbericht". Wenige Sätze später verlässt Mölzer das Studio. (red, 3.10.2019)