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Samsung Smartphones werden nicht mehr in China produziert.

Foto: EDUARDO MUNOZ / REUTERS

China ist die Smartphone-Fabrik der Welt: Diese Feststellung war über viele Jahre zutreffend, aktuell ändert sich dieses Bild aber – und zwar rasant. Immer mehr Hersteller wandern in andere Länder ab, nun vollzieht auch der weltgrößte Smartphone-Anbieter diesen Wandel.

Abgang

Samsung hat seine Smartphone-Fertigung mittlerweile vollständig aus China abgezogen, dies bestätigt das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Als Grund verweist man auf den intensiven Wettkampf mit lokalen Anbietern im weltgrößten Smartphone-Markt.

Bereits im Juni hatte Samsung die Produktion in einer seiner Fertigungsstätten in China stark gedrosselt, eine andere Fabrik wurde schon im Vorjahr geschlossen. Gleichzeitig hat Samsung im Vorjahr die weltgrößte Smartphone-Fabrik in Indien eröffnet, auch in Vietnam stellt das südkoreanische Unternehmen mittlerweile einen Teil seiner Geräte her. In der letzten verbliebenen chinesischen Produktionsstätte in Huizhou sollen zuletzt 6.000 Personen für Samsung gearbeitet haben. Ob diese von einem anderen Hersteller übernommen werden, ist derzeit noch unklar.

Alternativen

Neben Samsung schauen sich derzeit auch andere Hersteller nach Alternativen zu China um. So hat fast zeitgleich auch Sony bekannt gegeben, die Fertigung aus China abzuziehen, und seine Geräte künftig komplett in Thailand zu produzieren. Bereits vor einigen Wochen war zu hören, dass Apple die Abhängigkeit der iPhone-Produktion von China reduzieren will, und ebenfalls vermehrt in anderen Ländern produzieren lassen will. Auch Google soll gerade dabei sein, die Fertigung der eigenen Hardware nach Vietnam zu verschieben.

Ursachen

Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielschichtig. Einerseits ist es so, dass die Lohnkosten in China über die Jahre gestiegen sind, was das Land als Produktionsstätte nicht mehr so attraktiv wie früher macht. Gleichzeitig ist es schon alleine angesichts der Zeitabläufe schwer, hier keinen Zusammenhang mit dem Handelskonflikt zwischen den USA und China zu sehen. Das Risiko von hohen Strafzöllen oder gar Vergeltungsmaßnahmen von chinesischer Seite wollen die Hersteller lieber nicht eingehen. (apo, 3.10.2019)