Tampons und Binden sind weltweit unter den häufigsten Produkten, die nach der Entsorgung im Meer landen.

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Laut einer Umfrage der Menstruationsplattform "Erdbeerwoche" unter 1.100 Jugendlichen entsorgen vier von fünf Mädchen ihre Menstruationsprodukte in der Toilette anstatt im Mistkübel. Auf spielerische Weise soll eine neue Kampagne den Jugendlichen nun die richtige Handhabung ihrer benutzten Hygieneprodukte vermitteln. Gemeint sind Tampons, Binden, Slipeinlagen, aber auch Kondome, Feuchttücher und Wattestäbchen.

Kostenproblem für Kläranlagen

Tampons und Binden sind weltweit unter den Top-Ten-Produkten, die nach der Entsorgung im Meer landen. Allein in Österreich werden pro Jahr rund 460 Millionen Hygieneprodukte verbraucht und weggeworfen. Die Entsorgung von Menstruationsprodukten in der Toilette kann dabei nicht nur zur Verstopfung der Kanäle führen, sondern ist auch für die Kläranlagen eine Herausforderung: Der in den Rechen gestaute Müll muss entfernt, auf Lkws geladen und in die nächste Müllverbrennungsanlage gebracht werden.

All das verursacht teils immense Kosten für das Gemeinwesen. Neben der Belastung der Abwassersysteme können Gewässer zusätzlich durch kleine Plastikteilchen, die in vielen konventionellen Monatshygieneprodukten enthalten sein können, verunreinigt werden.

Aufklärungsfilm zur Kampagne "Periods for Future".
erdbeerwoche. Nachhaltige Frauenhygiene. DIE NEUE GENERATION.

Die Aufklärungskampagne wurde von den Jugendplattformen des Nachhaltigkeitsministeriums und der "Erdbeerwoche" – "Generation Blue" und "Ready for Red" – unter dem Motto "Periods for Future: Wasser schützen – Mistkübel nützen" umgesetzt.

"Die ökonomischen und ökologischen Folgen von falsch entsorgten Hygieneprodukten sind vielen Menschen nicht bewusst. Aus diesem Grund setzen wir auf Aufklärung bereits im Jugendalter", erklärt Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek. "Das gemeinsame Ziel der Kampagne ist es, Kindern und Jugendlichen einen bewussteren Umgang mit der Ressource Wasser, konkret in Zusammenhang mit Hygieneartikeln auf Toiletten, zu ermöglichen", sagt "Erdbeerwoche"-Mitgründerin und Kampagnen-Mitinitiatorin Annemarie Harant. (red, 3.10.2019)