Von zwei Frauen soll der Beamte jahrelang sexuelle Dienste für die Bewilligung der Mindestsicherung verlangt haben.

Foto: FOTOKERSCHI.AT / WERNER KERSCHBAUM

Wels – Die Staatsanwaltschaft Wels hat die Anklage gegen einen inzwischen pensionierten Beamten einer oberösterreichischen Bezirkshauptmannschaft auf geschlechtliche Nötigung ausgeweitet. Der 64-Jährige war bereits im Dezember 2018 wegen Geschenks- und Vorteilsannahme vor dem Einzelrichter gestanden, der sich wegen der Schwere der Delikte aber für unzuständig erklärte.

Die neue rechtskräftige Anklage hält dem Mann vor, jahrelang von zwei Frauen sexuelle Dienste für die Bewilligung der bedarfsorientierten Mindestsicherung oder für Heizkostenzuschüsse et cetera verlangt beziehungsweise angenommen zu haben. Eines der mutmaßlichen Opfer soll er unter Androhung, die Beihilfen zu streichen, zu sexuellen Handlungen genötigt haben. Davon habe die Frau massive psychische Schäden davongetragen, die laut Anklage als schwere Körperverletzung zu werten sind. Ein Verhandlungstermin vor einem Schöffensenat steht laut der Gerichtssprecherin noch nicht fest. (APA, 3.10.2019)