Netflix gerät ins Visier der italienischen Ermittler.

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Die italienische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den Medienriesen Netflix wegen möglicher Steuerhinterziehung eingeleitet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Quelle, die in den Fall involviert ist.

Der Staatsanwalt in Mailand gibt an, dass Netflix in Italien Steuern zahlen muss, obwohl es keine physische Präsenz in dem Land hat. Grund dafür ist die digitale Infrastruktur, die es den 1,4 Millionen Italienern erlaubt, das Angebot des Unternehmens zu streamen.

Die Ermittler argumentieren, dass Kabel und Computer, die von Netflix benutzt werden, einer physischen Präsenz gleichkommen. Die Quelle von Reuters sagt, dass die Untersuchung der Behörden durch eine Prüfung der Finanzpolizei ins Rollen gekommen ist. Aufgrund der Höhe der Summe, um die es geht, war die Staatsanwaltschaft verpflichtet, Ermittlungen einzuleiten.

Nicht die erste Ermittlung

Kein Angestellter von Netflix steht im Visier der Ermittler, da es sich noch um eine Voruntersuchung handelt.

Die mailändischen Behörden haben in der Vergangenheit bereits gegen US-Technologiegiganten wie Apple, Amazon und Facebook wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Das brachte dem italienischen Fiskus mehrere Milliarden an Strafzahlungen und Steuernachzahlungen ein.

Netflix hat sich zu dem Fall noch nicht geäußert. (red, 3.10.2019)