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Der Handelskrieg mit China dämpft die US-Konjunktur.

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Madrid/Washington – Führende US-Notenbanker zeigen sich offen für weitere Zinssenkungen angesichts neuer Hinweise auf eine Konjunkturabkühlung in der weltgrößten Volkswirtschaft. "Ich bin extrem aufgeschlossen, eine Anpassung vorzunehmen, wenn es die richtige Politik ist", sagte Charles Evans, der Präsident der regionalen Chicago Federal Reserve Bank, am Donnerstagabend in Madrid.

Auch sein Kollege Robert Kaplan von der Federal Reserve in Dallas sagte, er sei "aufgeschlossen". Er beobachte "extrem genau", um zu sehen, wie sich zuletzt schwächere Konjunkturdaten auf Verbraucher und Arbeitsmarkt auswirkten. Die Senkung der Leitzinsen forderte der US-Präsident Donald Trump vehement. Immer wieder griff Trump den Chef der US-Notenbank Jerome Powell verbal an.

Handelskrieg mit China spürbar

Manche Ökonomen erwarten bereits, dass die Fed schon bald ihre Zinsen weiter senkt, um der Wirtschaft weiteren Schub zu verleihen. Zuletzt hatte sie im September den Schlüsselsatz um einen Viertelpunkt auf 1,75 bis 2,0 Prozent gekappt. Billigeres Geld kann Investitionen und Konsum anschieben und so die Konjunktur ankurbeln.

Besonders die US-Industrie bekommt derzeit den Handelskrieg mit China und die schwächere Weltkonjunktur zu spüren: Der Einkaufsmanager-Index rutschte im September auf den niedrigsten Wert seit Juni 2009 ab, als die USA unter den verheerenden Folgen der Finanzkrise litten. (APA, red, 4.10.2019)