Am St. Pöltener Rathausplatz wird sich bald etwas tun, ein Refurbishment samt Umnutzung des Leiner-Stammhauses wird erwogen.

Foto: Niederösterreich-Tourismus/Liebert

Die niederösterreichische Landeshauptstadt wird zur Europäischen Kulturhauptstadt – zumindest, wenn alles so läuft, wie es sich St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler wünscht. Für 2024 ist seine Stadt im Rennen um den begehrten Titel, denn in diesem Jahr ist Österreich wieder einmal damit dran, eine Europäische Kulturhauptstadt zu stellen. Mitbewerber sind Bad Ischl und Dornbirn, die Entscheidung wird am 12. November fallen.

Bekommt St. Pölten den Zuschlag, braucht man viel mehr Gästebetten. Zwei Hotels sperrten zwar im Vorjahr auf – Motel 267 und Hotel Alfred, beide im Süden der Stadt gelegen -, doch ein Kulturhauptstadt-Jahr lässt natürlich eine enorme Steigerung der Nächtigungen erwarten. Schon 2018 konnte man bei den Nächtigungszahlen (174.800) und der Zahl der Ankünfte (83.900) "die wohl größte Steigerung in der Stadtgeschichte verzeichnen" , sagt Stadler. "Früher waren wir über 100.000 Nächtigungen pro Jahr froh, heuer werden wir mehr als 200.000 verbuchen können." Für das Plus hätten Musik- und Sportevents wie der Triathlon oder das Frequency-Festival ebenso gesorgt wie diverse Tagungen und Kongresse. 2021 werden etwa der Österreichische Städtetag und der Bundestag der Immobilientreuhänder in St. Pölten stattfinden.

"In den Startlöchern"

Mehrere Investoren und Betreiber stünden nun bereits "in den Startlöchern", um mit ihren Projekten sofort loslegen zu können, falls St. Pölten den Zuschlag für 2024 erhält. Bereits bekannt ist etwa, dass B&B Hotels einen Standort in St. Pölten anstrebt. Das Wirtschaftsservice der Stadt hat für Investoren eine eigene Broschüre mit möglichen Standorten aufgelegt, darunter sind auch ein paar in der Innenstadt.

Dort wird sich übrigens auch am Rathausplatz bald etwas tun: Für das in die Jahre gekommene Leiner-Stammhaus samt angrenzenden Bauten werden vom Eigentümer, der Signa Holding, gerade Pläne zur Umnutzung gemacht. Dass dort (auch) ein Hotel entstehen wird, ist nicht ausgeschlossen. So oder so: "2024 werden wir ausgelastet sein", meint Stadler. Und dann gehe es darum, dass die Kulturhauptstadt kein einmaliger Ausreißer im St. Pöltener Tourismus bleibt, sondern das Niveau gehalten werden kann – was schwierig genug werden dürfte. (Martin Putschögl, 4.10.2019)