Die vegane Konditorin Melanie Kröpfl wohnt seit kurzem in einer Wohnung im 22. Bezirk in Wien, nach der sie nicht gesucht hat. Zum Jubiläum des STANDARD-Wohngesprächs hat sie eine Torte gebacken.

"Ich habe diese Wohnung heuer im Frühjahr gefunden. Dabei war ich nicht einmal auf der Suche nach einer Wohnung, sondern nach einer neuen Backstube. Ich bin im Internet irgendwie auf diese Mietwohnung in einem Neubauprojekt gleich bei der U-Bahn gestoßen und habe mich sofort verliebt. Damals wohnte ich noch in Groß-Enzersdorf. Plötzlich dachte ich: Es ist Zeit für Wien!

Kuchenbäckerin Melanie Kröpfl mit Mops Schnudi in ihrem neuen Zuhause in der Donaustadt.
Foto: Lisi Specht

Auch wenn viele jetzt sagen werden: Der 22. Bezirk ist ja gar nicht Wien. Aber ich mag ihn, weil er nicht weit weg von meinen Hauptstationen in Wien ist und nicht mehr ganz so städtisch. Ich glaube, zu viel Stadt würde ich nicht aushalten. Und das Beste: Ich brauche nur fünf Minuten in meine Backstube.

Die beiden wichtigsten Voraussetzungen bei einer Wohnung waren für mich ein großer Balkon und eine Badewanne. Meine frühere Wohnung war eine wirklich alte Altbauwohnung. Sie hat ein bisschen so ausgeschaut wie ein riesiges Kinderzimmer, weil ich alle Wände rosa gestrichen habe. Ich liebe Rosa einfach. Das haben meine Schwester und ich von unserer Mama geerbt.

Über dem Küchentisch hängt eine Weltkarte, auf der bereits besuchte Orte markiert werden.
Fotos: Lisi Specht

Rosa zieht sich durch mein ganzes Leben. Aber ich habe mich jetzt bemüht, die Wände weiß zu belassen. Ich wollte mit der neuen Wohnung ein wenig erwachsener werden. Nur ein Raum, in dem ich Kunden und das Team des STANDARD empfange, hat rosa Wände. Wenn ich also einmal ein starkes Bedürfnis nach Rosa bekomme, setze ich mich einfach in diesen Raum.

Ich habe eigentlich so gut wie alle Möbel aus meiner alten Wohnung mitgenommen, außerdem sind einige der Möbelstücke aus meiner Nomnom-Bakery, die ich früher betrieben habe, hier gelandet. Neu gekauft habe ich die Sessel. Ich wollte unbedingt rosa-goldene Sessel haben und hab sie tatsächlich gefunden.

Zum Zehn-Jahr-Wohngespräch-Jubiläum buk Melanie Kröpfl dem Immo-Team des STANDARD (Lisi Specht, Bernadette Redl, Wojciech Czaja, Franziska Zoidl, Martin Putschögl, v.li.) eine rosa Cremetorte.
Foto: Lisi Specht

Weil ich erst vor einigen Monaten eingezogen bin, fehlen noch einige Dinge. Ich bin gerade auf der Suche nach goldenen Lampenschirmen. Und ich hätte gern mehr Pflanzen. Auch wenn sie bei mir immer sterben. Darum bin ich jetzt mal auf Kakteen umgestiegen. Und ich habe mir vorgenommen, dass ich meine neue Wohnung nicht mehr so vollräume.

Über meinem Küchentisch hängt eine Weltkarte, auf der ich die Orte anstreiche, an denen ich schon war. So weiß ich, warum ich arbeiten gehe. Ich möchte noch viel reisen, als Nächstes nach Costa Rica.

Mops Schnudi hat sich in der Wohnung mittlerweile eingelebt.
Fotos: Lisi Specht

Mein Lieblingsort in der Wohnung ist – ganz klischeehaft – die Küche. In meiner alten Küche gab es Holzoberflächen, das war nicht so toll. In diese Küche habe ich mich gleich verliebt. Ich fand sie perfekt. Ich backe hier gern. Meine Auftragstorten backe ich aber in meiner Backstube, weil sich dort meine Profi-Ausstattung befindet.

Diese Wohnung ist mein Lebensmittelpunkt. Wenn ich einen stressigen Tag hatte oder viel mit Leuten zusammen war, bin ich froh, wenn ich die Tür hinter mir zumachen kann. Ich bin irrsinnig dankbar, dass ich mir diese Wohnung leisten kann, obwohl ich selbstständig bin.

Zehn Jahre Wohngespräch wurden mit einer rosa Cremetorte gefeiert.
Foto: Lisi Specht

Mein Mops Schnudi hat sich mittlerweile auch eingelebt. Am Anfang stand er immer bei der Tür und schaute mich an, als würde er fragen: Wann gehen wir wieder heim? Aber jetzt passt es. Er hat ja die vertrauten Möbel und sein Hundebett. Hier in der Anlage gibt es viele Hunde, aber die haben oft Angst vor Möpsen.

Meinen Wohntraum habe ich mir erfüllt. Es war tatsächlich eine kleine Wohnung mit Balkon und Badewanne im 22. Bezirk. Irgendwann hätte ich vielleicht gerne eine Backstube bei mir zu Hause. Sollte ich mal ein eigenes Haus haben, wäre das cool, weil Backen mein Leben ist." (7.10.2019)