Aufgebracht wandte sich Greta Thunberg am UN-Klimagipfel im September nicht nur an die Regierungsvertreter, sondern an alle Erwachsenen dieser Welt. "How dare you!", wie könnt ihr es wagen, den nächsten Generationen eine Welt zu überlassen, die wegen des Klimawandels dem Untergang geweiht ist, so die Botschaft der Klimaaktivistin. 16 Jahre jung ist die Schwedin. Sie spricht für viele Menschen ihrer Generation, die unter anderem im Rahmen der Fridays for Future an jene appelliert, die bereits seit Jahrzehnten auf der Erde leben und mitverantwortlich für die Klima- und Umweltprobleme sind.

Wie Generationen miteinander reden

Dieses Beispiel veranschaulicht auch, wie sich Kommunikation generell zwischen Generationen verändert hat. Noch vor einigen Jahren wäre es – zumindest in diesem Ausmaß und dieser Wirksamkeit – undenkbar gewesen, dass junge Menschen in der Öffentlichkeit älteren Generationen etwas vorwerfen. Und auch im vertrauteren Kreis, in der Arbeit, der Schule oder in der Familie hat sich die Art und Weise, wie miteinander kommuniziert wird, verändert. Den meisten jungen Menschen wird mehr Freiraum in ihrer Art und Weise, sich auszudrücken, gegeben. Sich als Kind gegen Eltern oder Großeltern rhetorisch aufzulehnen oder auf Augenhöhe mit ihnen zu kommunizieren war vor noch 50 Jahren kaum und vor 100 Jahren gar nicht denkbar.

Innerhalb der Familie mit älteren Generationen auf Augenhöhe zu diskutieren und sich auszutauschen, ist für die meisten heute ganz normal.
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Wie hat sich die Kommunikation zwischen Generationen verändert?

Und wie nehmen Sie das in Ihrer eigenen Familie oder im Job wahr? Betrachten Sie diese Änderung als positiv oder eher als negativ? (mawa, 8.10.2019)