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Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen der Bestellung Peter Sidlos in den Casag-Vorstand, die Casag-Großaktionäre streiten.

Foto: AP/Karadjias

Wien – Der Streit zwischen den Casinos-Austria-Aktionären Sazka-Group (38 Prozent) und Novomatic (17 Prozent) macht sich auch im Aufsichtsrat des teilstaatlichen Glücksspielkonzerns bemerkbar. In der Sitzung am 24. September soll Novomatic-Chef Harald Neumann den von Sazka entsandten Casinos-Kontrollor Robert Chvátal den Bruch von Verschwiegenheitspflichten vorgeworfen haben. Dies im Rahmen der staatsanwaltschaftlichen Untersuchung rund um die Causa Peter Sidlo / Vorstandsbestellung.

Bei der Sitzung dabei: Anwalt Georg Schima und Vertreter der KPMG, die mit einer internen Untersuchung beauftragt sind.

Das geht aus einem Brief hervor, den Chvátal am 3. Oktober an Neumann geschrieben und allen anderen 17 Aufsichtsratsmitgliedern der Casinos Austria (Casag) weitergeleitet hat. Die "diffamierenden Vorwürfe" weist der Vertreter des tschechischen Casag-Aktionärs darin zurück. Und erhebt seinerseits die Anschuldigung, Neumann versuche, die interne Untersuchung zu Sidlos Bestellung zum Finanzvorstand zu untergraben und mit seinen Vorwürfen von seiner Involvierung ins Strafverfahren abzulenken. (Neumann und Novomatic sind beschuldigt, es gilt die Unschuldsvermutung.)

Syndikatsvertrag gekündigt?

In einem Schiedsverfahren streiten Sazka und Novomatic schon länger über ihren Stimmrechtsbindungsvertrag, dessen Bruch Sazka der Novomatic vorwirft. Der Gumpoldskirchner Glücksspielkonzern dürfte dort argumentieren, den Vertrag nun gekündigt zu haben. Das jedenfalls erschließt sich aus dem Brief, den die Aufsichtsräte bekommen haben. Kommentar war dazu keiner zu bekommen. (gra, 5.10.2019)