Der betroffene Melamin- und Düngemittelbereich der Borealis zählt 870 Mitarbeiter in Linz und weitere 1.200 im Ausland.

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Linz – Die Düngemittelsparte der Borealis in Linz könnte vor dem Verkauf stehen. Die Verhandlungen seien weit gediehen, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) in ihrer Samstag-Ausgabe. Sie nennen als wahrscheinlichsten Käufer den Düngemittelkonzern OCI. Auch der tschechische Unternehmer und Ministerpräsident Andrej Babis sei interessiert, ebenso möglich sei ein russischer Investor.

Der holländisch-ägyptische Düngemittelriese OCI, der an der Amsterdamer Börse notiert, wird vom Sohn des Gründers, Nassef Sawiris, geleitet und ist zu 54,48 Prozent in Familienbesitz. Eine von Babis Firmen sei im Tochter-Werk im deutschen Piesteritz bereits ein Rohstoff-Lieferant. Und ein russischer Branchenriese würde ins Raster passen, weil Erdgas der wichtigste Energieträger für die Stickstoffdünger-Gewinnung und ein günstiger Zugang zu Erdgas damit ein wichtiger Faktor sei, heißt es in dem Artikel.

870 Mitarbeiter in Linz

Der betroffene Melamin- und Düngemittelbereich zählt 870 Mitarbeiter in Linz und weitere 1.200 im Ausland. In der Belegschaft wird mit einem Abschluss innerhalb der nächsten Wochen gerechnet. Allerdings bekomme man zu wenige Informationen, kritisieren Personalvertreter. Sie drohen sogar mit einer Klage auf Unterlassung, wenn bis 11. Oktober keine umfassende Information am Tisch liegen. Sie befürchten nämlich, dass ein Sozialplan nötig werden wird. Vor allem in der Verkaufstochter LAT fürchten gemäß dem Artikel die 70 Vertriebsleute um ihre Jobs. Aus dem Management gab es auch auf OÖN-Anfrage offiziell keine Auskunft zum Stand der Verhandlungen. (APA, 4.1.2019)