Groß gejubelt wurde bislang nicht bei der Leichtathletik-WM in Katar. Bis Mutaz Barshim kam.

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Doha – Mutaz Barshim hat dem Druck standgehalten und das Khalifa-Stadion in Doha erstmals bei dieser Leichtathletik-WM zum Beben gebracht. Der Volksheld gewann die Goldmedaille im Hochsprung und verteidigte damit seinen Titel erfolgreich. Über 400 m Hürden lief die US-Amerikanerin Dalilah Muhammad Weltrekord in 52,16 Sekunden.

Erstmals war das für diese WM von 40.000 auf 20.000 Zuschauer ausgelegte Stadion bei diesen Welttitelkämpfen auch voll. Bei freiem Eintritt nützten viele den ersten Tag des Wochenendes, das in dem islamischem Land auf Freitag/Samstag fällt, um ihrem Sporthelden Barshim zu unterstützen. Der in dieser Saison nicht überzeugende 28-Jährige klärte seine ersten vier Höhen jeweils im ersten Versuch und heizte der Stimmung im Oval damit ordentlich ein.

Nachdem die Latte auf 2,33 m gelegt worden war, strauchelte er jedoch zweimal und hatte beim letzten Versuch alle Augen auf sich gerichtet. Die Latte blieb liegen. Und das tat sie auch bei 2,35 und bei 2,37 m jeweils bei seinem ersten Sprung – das bedeutete Jahresweltbestleistung. Die Konkurrenz konnte nicht mehr nachlegen. Silber ging an Michail Akimenko, Bronze an Ilja Iwanjuk, die beiden Russen traten für das Neutrale Team an (beide persönliche Bestleistung mit 2,35 m). Für Katar war es die zweite Medaille bei der Heim-WM nach Bronze über 400 m Hürden durch Abderrahman Samba.

Unschlagbar

Olympiasiegerin Muhammad verbesserte die von ihr erst Ende Juli aufgestellte 400-m-Hürden-Marke bei ihrem Gold-Lauf um 4/100 Sekunden auf 52,16. Silber ging an ihre Landsfrau Sydney McLaughlin (52,23), Bronze an die Jamaikanerin Rushell Clayton (53,74). Muhammad erhielt für ihren Weltrekord eine Prämie von 100.000 Dollar (91.300 Euro). Es war der dritte Weltrekord bei dieser WM nach den beiden in der neu eingeführten 4x400-m-Mixed-Staffel.

Die 400 m wurden eine Beute von Steven Gardiner (Bahamas/43,48 Sek.), der sich vor Anthony Zambrano (COL/44,15) und Fred Kerley (USA/44,17) durchsetzte. Über 3.000 m Hindernis verteidigte der Kenianer Conseslus Kipruto in der Jahresweltbestzeit von 8:01,35 Minuten im Fotofinish vor dem Äthiopier Lamecha Girma (8:01,36) und dem Marokkaner Soufiane El Bakkali (8:03,76) seinen WM-Titel erfolgreich. Im Diskuswurf der Frauen gab es einen kubanischen Doppelsieg durch Yaime Perez (69,17 m), die erstmals Weltmeisterin wurde, vor Denia Caballero (68,44), Dritte wurde die Kroatin Sandra Perkovic (66,72). (APA, 4.10.2019)