Wo die österreichischen Fußballfans zukünftig jubeln sollen, steht noch in den Sternen.

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Die unendliche Geschichte um den Bau eines neuen Nationalstadions geht in die nächste Runde – und sie endet erneut mit einer Niederlage für den österreichischen Fußballbund (ÖFB). Denn nachdem Ende August Wien in Form von Sportstadtrat Peter Hacker einer neuen Arena eine Absage erteilt hat, zieht nun das nächste Bundesland nach. "Fest steht jedenfalls, dass wir seitens des Landes Niederösterreich kein Geld in den Bau eines neuen Stadions investieren werden", wird Sportlandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) von "ORF NÖ" zitiert.

Keine Pläne, keine Strategie, kein Geld

Der ÖFB habe außerdem keine genauen Pläne formuliert, zudem gebe es keine Strategie, hält Bohuslav im Zuge der Konferenz der Landessportreferenten der österreichischen Bundesländer in Wiener Neustadt fest. "Wir sind gerne bereit, uns mit den Strategien zu beschäftigen, an Gesprächen teilzunehmen", sagt sie. Aber eben ohne finanzielle Beteiligung. Und bei veranschlagten Kosten von 300 bis 400 Millionen Euro für das neue Schmuckkästchen fällt damit Niederösterreich als möglicher Standort weg.

Deutliche Worte

Das Nationalteam trägt die meisten Länderspiele im Ernst-Happel-Stadion in Wien aus. Das größte Stadion des Landes war zuletzt für die EM 2008 um rund 35 Millionen Euro umgebaut worden. Eine Machbarkeitsstudie hatte 2017 einen Neubau im Wiener Prater nahegelegt. Der ÖFB hätte dieses Projekt gerne weiterverfolgt – erhielt aber im August ein klares Nein vom zuständigen Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ). "Wir investieren das Geld lieber in den Breitensport und unsere Kinder", sagte er damals.

Optionen fallen weg

ÖFB-Präsident Leo Windtner gab daraufhin an, andere Optionen verfolgen zu wollen. Er betonte, dass sowohl Niederösterreich als auch das Burgenland durchaus geeignete Standorte seien. Zumindest ersteres Bundesland ist nun aber auch keine Option mehr.

Bleibt noch das Burgenland übrig. Einer der dortigen Kandidaten, Parndorf, hat Ende August bereits abgewinkt. Bürgermeister Wolfgang Kovacs (Liste Parndorf) sagte damals, er könne sich ein derartiges Stadion derzeit "ganz schwer, eigentlich gar nicht vorstellen". (red, APA, 5.10.2019)