"Bernd, Bernd, Bernd!", wiederholt Werner Otti von der John-Otti Band den angeblichen Wahlslogan für den AfD-Politiker Björn Höcke. "Go Bernd", sagt ein weiterer Besucher, "lieber Bernd, gib alles, lass dich nicht unterkriegen", lautet hingegen die Botschaft von FPÖ-Wien-Klubobmann Anton Mahdalik.

ZDF heute-show

Die Heute-Show, ein Satireformat des ZDF, hat in einer aktuellen Sendung die Partei bei ihrer Wahlparty besucht und sie auf den Arm genommen: Dafür gaben sich die Redakteure als "AfD-TV" in Anlehnung auf FPÖ TV, einem der Medienorgane der FPÖ, aus. "Wenn man hier Spaß haben will, dann geht man natürlich nicht als Lügenpresse", begründet Reporter Fabian Köster den Schritt. Während der Veranstaltung führte er mehrere Gespräche mit Besuchern, die wiederum ihre Sympathie für die deutsche Rechtspartei aussprachen ("ihr macht’s ein gutes Werk", "was die AfD macht, Hut ab").

"Keine Urlaube auf Ibiza"

Auf die Frage, wie die AfD ein so schlechtes Ergebnis wie die FPÖ bei der Nationalratswahl vermeiden kann, antwortet etwa der FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp lachend: "Keine Urlaube in Ibiza!" Auf das vermeintliche Angebot der AfD, einen "Anschluss" Österreichs zu fordern, um die FPÖ zu unterstützen, sagt der ehemalige EU-Abgeordnete Andreas Mölzer: "Das wollen wir lieber nicht. Die Bundesrepublik Deutschland ist uns viel zu degeneriert und zu dekadent, um so etwas wie den Anschluss zu wollen."

"Flüssiges Kokain" bei Strache

Otti wiederum ärgert sich darüber, dass das Ibiza-Video gänzlich inszeniert gewesen sei. Zudem wirft er in den Raum, dass in den Getränken "Substanzen" gewesen sein könnten, etwa "flüssiges Kokain". "Es gibt Substanzen, da sagst du alles", begründet Otti Straches Korruptionsfantasien. Später sagt Reporter Köster, Österreich und Deutschland stünden allein historisch immer zusammen. Otti sagt, er hoffe, das bleibe so, auf Kösters Aussage "die Zeit wird auch wieder kommen, vielleicht" sagt er: "Ich denke schon, ja." Otti, dessen Band regelmäßig bei Veranstaltungen der Freiheitlichen auftritt, war im März mit seinen Facebook-Aktivitäten aufgefallen – so war er Teil der Gruppe "Deutsches Reich", in der antisemitische, den Holocaust leugnende und den Nationalsozialismus verherrlichende Inhalte geteilt wurden. (red, 5.10.2019)