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Sifan Hassan holte ein ungewöhnliches Double.

Foto: REUTERS/Ibraheem Al Omari

Doha – Sifan Hassan hat am Samstag bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha (Katar) Gold über 1.500 m gewonnen und ein einzigartiges Double geschafft. Zuvor siegte sie bereits über die 10.000 m. Gold im hochklassigen Kugelstoß-Wettkampf ging an den US-Amerikaner Joe Kovacs, das bereits neunte Gold holte die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce.

Die Niederländerin Hassan ist die erste Athletin, die auf diesen beiden Strecken bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen gewonnen hat. Die gebürtige Äthiopierin, die mit 15 Jahren als Flüchtling nach Europa gekommen war, gewann im Meisterschafts- und Europarekord von 3:51,95 Minuten vor Titelverteidigerin Faith Kipyegon (KEN/3:54,22) und der Äthiopierin Gudaf Tsegay (3:54,38). Über 5.000 m verteidigte die Kenianerin Hellen Obiri im Meisterschaftsrekord von 14:26,72 Minuten vor ihrer Landsfrau Margaret Kipkemboi (14:27,49) und der Deutschen Konstanze Klosterhalfen (14:28,43) ihren Titel erfolgreich. Elf der fünfzehn Finalistinnen liefen persönliche Bestzeit.

Hassan und Klosterhalfen sind Athletinnen aus dem Oregon Project von Trainer Alberto Salazar, dem während der WM die Akkreditierung entzogen wurde. Er war wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Regeln von der amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA) für vier Jahre gesperrt worden. Die Ermittlungen betreffen aber einen Zeitrahmen, in dem die Läuferinnen noch nicht in Oregon trainierten.

Staffel-Gold an Jamaika und USA

Die Goldmedaille über 4 x 100 m bei den Frauen ging in der Jahresweltbestzeit von 41,44 Sekunden an Jamaika, es war das neunte Gold für Shelly-Ann Fraser-Pryce. Sie rückte damit im gemischten Ranking der erfolgreichsten WM-Athleten an die dritte Stelle hinter Allyson Felix (USA/12 Gold) und Usain Bolt (JAM/11). Bei den Männern jubelten über die gleiche Strecke die USA mit 100-m-Weltmeister Christian Coleman und dem zweitplatzierten Justin Gatlin sowie 200-m-Weltmeister Noah Lyles. Die 37,10 Sekunden waren JWBZ sowie Kontinentalrekord.

Zum zweiten Mal in Folge heißt die Dreisprung-Weltmeisterin Yulimar Rojas. Die Venezolanerin siegte mit 15,37 m vor der Jamaikanerin Shanieka Ricketts (14,92) und der Kolumbianerin Caterine Ibargüen (14,73). Das Kugelstoßen der Männer entwickelte sich zum hochklassigen Wettkampf. Mit dem Meisterschaftsrekord von 22,91 m gewann der US-Amerikaner Joe Kovacs nur einen Zentimeter vor seinem Landsmann Ryan Crouser (22,90) und dem Neuseeländer Tomas Walsh (ebenfalls 22,90).

In den Qualifikationen hängen blieben u.a. Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler aus Deutschland und die vierfache Weitsprung-Weltmeisterin Brittney Reese (USA), die für das Finale mit 6,52 m einen Zentimeter zu kurz sprang. Die Athletinnen auf den Rängen 9 bis 24 reihten sich fast durchgehend im Zentimeterabstand ein. Hürdensprint-Olympiasiegerin und 2013-Weltmeisterin Brianna McNeal (USA) wurde im Vorlauf wegen Fehlstarts disqualifiziert. (APA, 5.10.2019)