Nachgewiesen ist Littles Beteiligung im Moment nur bei 50 Morden.

Foto: Mark RALSTON / AFP

Washington – Ein bereits wegen dreifachen Mordes verurteilter 79-Jähriger hat in den USA die Ermordung von insgesamt 93 Menschen gestanden. Samuel Little hat laut der Bundespolizei FBI somit so viele Menschen ermordet wie fast kein anderer in der US-Geschichte. Nicht alle Opfer konnten bisher identifiziert werden.

Die Morde ereigneten sich laut FBI zwischen 1970 und 2005. Die Ermittler hätten bisher Littles Beteiligung an 50 Morden nachweisen können, hielten jedoch auch seine Angaben zu den 43 weiteren Fällen für glaubwürdig, hieß es. Bei den meisten Opfern soll es sich um Frauen handeln.

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Das FBI veröffentlichte Zeichnungen Littles von seinen mutmaßlichen Opfern sowie Videoaufnahmen mit seinen Angaben zu noch unbekannten Morden. Einige Leichen wurden laut FBI nie gefunden, in einigen anderen Fällen seien die Ermittler von natürlichen Todesursachen ausgegangen.

"Samuel Little hat lange Zeit geglaubt, er würde nicht gefasst, weil er davon ausging, dass sich niemand für die Opfer verantwortlich fühlte", sagte die FBI-Kriminalistin Christie Palazzolo. Obwohl der 79-Jährige bereits im Gefängnis sitze, sei es wichtig, ihn für alle Morde zur Verantwortung zu ziehen.

Der auch als Samuel McDowell bekannte Ex-Boxer war im Jahr 2012 im US-Bundesstaat Kentucky zunächst wegen Drogenvorwürfen festgenommen und an Kalifornien ausgeliefert worden. Dort wurde seine DNA mit drei ungeklärten Mordfällen aus den 80er-Jahren in Verbindung gebracht. 2014 wurde er wegen dreifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. (APA, 7.10.2019)