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Bald ein Bild der Vergangenheit?

Foto: AP/Sasahara

Japans Spielhallen droht großes Ungemach. Am ersten Oktober wurde nämlich die Verbrauchssteuer für Spielautomaten von acht auf zehn Prozent angehoben. Für die Anbieter ein großes Problem. Pro Spiel waren seit Jahrzehnten nämlich 50 Yen (0,43 Euro) beziehungsweise 100 Yen (0,85 Euro) zu bezahlen. Eine Preiserhöhung ist aufgrund der jahrzehntelangen Tradition ausgeschlossen. Somit verdienen Anbieter von Spielautomaten künftig weniger.

Spielhallen bereits ein Nullsummenspiel

Wie es mit den Spielhallen nun angesichts der Erhöhung der Steuer weitergeht, ist offen. "Diese Industrie könnte verschwinden", warnt etwa ein Besitzer einer Spielehölle in Yokohoma. Auch er schlägt eine Preiserhöhung aus und ist somit gezwungen, auf Einkünfte zu verzichten. Viel Geld verdient man mit Spielhallen ohnehin nicht. Ob der Betrieb also weiterhin leistbar ist, wird sich also in der nahen Zukunft zeigen.

ONLY in JAPAN

Branche seit Jahren mit ordentlichem Rückgang

Die Branche hat in Japan ohnehin seit Jahren mit einem ordentlichen Rückgang zu kämpfen. Im Jahr 2006 gab es dort noch 24.000 Spielhallen. Im Jahr 2016 waren es nur noch 14.000. Auch das aktuelle Jahr war ein düsteres für Spielhallenbetreiber. So soll es heuer zu doppelt so vielen Konkursen gekommen sein wie noch im vorigen Jahr. Wie viele Spielehöllen es somit noch gibt, ist offen.

Digitale Zahlung nur für größere Anbieter leistbar

Größere Betreiber könnten allerdings mit einer Preiserhöhung reagieren, da es in manchen Spielhallen bereits die Möglichkeit der digitalen Zahlung gibt. Für kleinere Anbieter ist ein Umstieg beziehungsweise eine Nachrüstung allerdings eine Investition, die sich viele wohl nicht leisten können. Das Spielhallen-Sterben dürfte sich somit auch in Zukunft in Japan fortsetzen, sodass nur noch wenige Anbieter verbleiben werden. (red, 7.10.2019)