Sabine Haag mit Minister Alexander Schallenberg – als Eike Schmidts Absage publik wurde, waren beide in New York, um eine Schau über Kaiser Maximilian I. zu präsentieren. Heimgekehrt klärt man nun gegenwärtige Führungsfragen.

Foto: AUSSENMINISTERIUM/DRAGAN TATIC

Wien – Sabine Haag, derzeit Übergangsgeneraldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM), hat am Montag unterstrichen, dass sie nach der Absage von Eike Schmidt bereit sei, das Haus weiterhin interimistisch zu führen: "Ich [...] werde in den kommenden Tagen mit Bundesminister Schallenberg und dem Kuratorium des KHM-Museumsverbands sämtliche relevanten Fragen klären."

Sie werde mit ihrem Team alles daransetzen, den erfolgreichen Kurs des KHM-Museumsverbands fortzuführen, so die frisch aus New York zurückgekehrte Haag in einer Aussendung. Die Institution stehe auf soliden Beinen: "Das Museum hat eine aktive und handlungsfähige Geschäftsführung und alle Schlüsselpositionen im Museum sind mit erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt."

Schmidt "für Strafzahlungen bereit"

Das unterstrich Haag im "Kultur Montag" auf ORF 2 am Montagabend und sagte: "Meine Gedanken spielen hierzu überhaupt keine Rolle. Wichtig ist, dass ein großes bedeutendes Museumsimperium wie das unsere durch solche Dinge nicht entscheidend beeinflusst wird. Wir haben ein Programm, wir setzen das um und arbeiten professionell und das ist das Einzige, was im Moment zählt."

"Ich schiebe niemand anderem meine Schuld zu", räumte Schmidt im "Kultur Montag" ein. Es sei "sehr wohl möglich, das hier eine Strafzahlung notwendig ist", und er "hoffe natürlich, dass ich sie mir leisten kann, aber ich bin dafür bereit". Er habe abwägen müssen zwischen den Uffizien, wo es jemanden brauche, der bei all den begonnenen Projekten das Lenkrad in der Hand halte, und dem KHM, wo er "eine viel größere Sicherheit" fühle: "Da sind ganz viele fähige Leute da". Und weiter: "Es wäre rückblickend vielleicht gut gewesen, wenn so etwas früher in meinem Kopf stattgefunden hätte, (...) aber ich übernehme ja die ganze Verantwortung dafür".

Unterdessen wurde der für 25. Oktober angesetzte feierliche Abend zur Verabschiedung Haags abgesagt. (APA, red, 8.10.2019)