macOS 10.15 trägt den Codenamen "Catalina".

Screenshot: Apple

Wenige Wochen nach der Freigabe von iOS 13 gibt es nun auch eine neue Softwaregeneration für Apples zweites großes Betriebssystem: Mit macOS 10.15 "Catalina" nimmt Apple einige zentrale Änderungen vor, und das heißt nicht zuletzt auch: Abschiednehmen von Gewohntem.

Adieu iTunes

Die neueste Version von Apples Betriebssystem schickt iTunes in Pension. Die umfangreichen Aufgaben des Programms werden dabei auf fünf andere Tools aufgespaltet, von der Musik-App bis zu eigenen Anwendungen für TV, Podcasts und Bücher – ganz wie es von iOS her bereits bekannt ist. Das lokale Synchronisieren von iPhones, iPads und iPods übernimmt nun der Dateimanager Finder selbst, die Details zur Apple ID sind in die Systemeinstellungen gewandert.

Apple Music statt iTunes.
Screenshot: Apple

Kooperation

Deutliche Verbesserungen gibt es im Zusammenspiel mit dem iPad: Unter dem Namen Sidecar bietet Catalina eine Option, um ein iPad als externes Display für den macOS-Desktop zu verwenden. Dies funktioniert dabei nicht nur via Kabelverbindung sondern auch drahtlos. In Kombination mit einem Apple Pencil kann das iPad sogar als Zeichentablet für den Mac verwendet werden.

Umgekehrt wird das Zusammenspiel der beiden Plattformen ebenfalls verbessert: Mit dem "Project Catalyst" unternimmt Apple einen neuen Versuch, die Portierung von iOS-Apps auf den Desktop zu erleichtern. Apple kündigt dieses Feature gewohnt vollmundig an, und verweist auch auf erste Apps wie jene für Twitter oder den Projektmanager Jira. Bleibt abzuwarten, ob man dieses Mal mit diesem erfolgreich ist, bisherige Unterfangen in diesem Bereich hatten Apple einige Kritik eingebracht.

"Sidecar" ermöglicht ein direkts Zusammenspiel zwischen einem iPad und dem macOS-Desktop.
Foto: Apple

Beschränkte Zeit

Wer es schon wieder vergessen hat: Im Vorjahr haben sowohl Apple als auch Google viel Wind um den Bereich "Digital Wellbeing" gemacht, also Funktionen, die die eigene Gerätenutzung begrenzen sollen. Mit "Screen Time" ist es nun auch unter macOS möglich, ein Zeitbudget für einzelne Programme festzulegen. Vor allem aus der Perspektive der Barrierefreiheit erfreulich, ist die Möglichkeit, den Mac komplett mittels Spracheingabe zu steuern.

Updates

Wie gewohnt zeichnet sich die neue Version auch durch aktualisierte Programme aus: So sind in Catalina Updates für zentrale Anwendungen wie Photos, Reminders, Notes, Mail oder auch Safari enthalten. Damit gibt es dann vor allem Features, die man bereits von iOS 13 her kennt. Also etwa die Möglichkeit die besten Fotos automatisiert nach einzelnen Tagen, Monaten oder Jahren zu gruppieren. Die Reminder-App wurde gleich ganz neu gestaltet, Apple Arcade wurde frisch in die Liste der vorinstallierten Programme aufgenommen. Ebenfalls neu ist die Aufnahme der Find My App, über die andere mit dem Apple-Account verbundene Geräte lokalisiert werden – und zwar selbst, wenn sie offline sind.

Die Twitter-App wurde mittels "Project Catalyst" von iOS portiert.
Screenshot: Apple

Zu den Sicherheitsverbesserungen der neuen Version gehört, dass die Apple Watch nun genutzt werden kann, um Sicherheitsanfragen zu bestätigen. Außerdem kommt der T2-Chip in aktuellen Macs für neue Features wie den "Activation Lock" zum Einsatz.

Download

MacOS 10.15 "Catalina" steht über die Softwareaktualisierung oder den Mac App Store zur Verfügung. Voraussetzung ist dafür natürlich, dass man ein noch offiziell unterstütztes Gerät hat. Der Support geht dabei bis zu den meisten Macs aus dem Jahr 2012 zurück. Die Update-Größe beträgt etwas mehr als 8 GB. (apo, 8.10.2019)