Beim Händler vor Ort kann man, wenn man sich traut zu feilschen, öfters bessere Preise bekommen, als im Netz, sagt der Experte.

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Anfang der 2000er begann Breitbandinternet seinen Siegeszug in Europa und wurde vom Privileg weniger Nutzer zum Standard für viele Haushalte. Das war auch die große Zeit der Online-Auktionsportale, allen voran eBay. Ein guter Teil seiner Konkurrenten ist mittlerweile Geschichte und nicht verhandelbare Festpreisangebote scheinen die klassische Auktion längst abgelöst zu haben.

Das Zeitalter der Online-Schnäppchen ist vorbei, konstatiert E-Commerce-Experte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Auch über Preisvergleichsportale ist es viel schwerer geworden, günstige Angebote zu finden. Er meint, das sei einer "vollkommenen Intransparenz" bei den Preisauszeichnungen zu, berichtet Heise. Ständige Preisänderungen oder undurchsichtige Gebühren erschweren die Recherche der Kunden massiv.

Vergleichsportale verlieren an Bedeutung

Das habe auch dazu geführt, dass diese sich weniger anstrengen und mittlerweile oft den günstigsten Preis auf Amazon als Referenz akzeptieren, selbst wenn ein Produkt bei anderen Händlern für weniger Geld zu haben ist. Problematisch daran ist allerdings, dass oft nur ein Blick auf den Onlineshop des jeweiligen Anbieters reicht, um bessere Preise zu bekommen. Der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gelang das bei 98 von 100 Angeboten, wobei die Preisdifferenz teilweise erstaunlich groß war.

"Preisvergleichsportale haben vielfach an Bedeutung verloren", sagt dazu Heinemann, auch weil die Preisunterschiede bei den meisten Anbietern kleiner geworden sind. Die Händler würden den Preiskampf auch nicht mehr so hart austragen.

Heinemann rät letztlich dazu, wieder vermehrt Produkte im lokalen Handel zu suchen. Dort habe man die Möglichkeit, um den Preis zu feilschen und könne damit oft günstiger davonkommen als bei einem Kauf im Netz. (red, 15.10.2019)