Auf Kommando – eins, zwei, drei – wurden die Aktivisten weggetragen.

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Wien – Die Polizei und die Protestbewegung Extinction Rebellion (XR) sind sich einig: Der Auftakt zur XR-Aktionswoche am Montag verlief friedlich, wie Erstere in einer Presseaussendung und Zweitere auf Twitter verkünden.

Etwa 150 XR-Aktivisten nahmen an der Sitzblockade der Babenbergerstraße teil, 75 von ihnen weigerten sich nach Einschreiten der Polizei, die Fahrbahn zu verlassen und wurden weggetragen, 60 von ihnen zumindest vorübergehend angehalten. Sämtliche Konsequenzen waren rein verwaltungsbehördlich, denn die Blockade war nicht angemeldet. Am Dienstag sagte die Landespolizei Wien dem STANDARD, dass mittlerweile keine Anhaltungen mehr aufrecht seien – am Vorabend wurde verlautbart, dass "30 verwaltungspolizeiliche Anhaltungen zur Stunde noch aufrecht" waren.

DER STANDARD

Hintergrund von XR in Österreich

Der Österreich-Ableger der Protestgruppe ist nicht ganz neu, er existiert seit Jänner 2018, schon im diesjährigen April blockierte die Gruppe die Ringstraße. Derzeit gibt es österreichweit sieben offizielle Ortsgruppen, darunter in Wien, Graz, Klagenfurt und Mödling. XR legt Wert darauf, dass die Organisation dezentral bleibe, man wolle "hierarchische Machtstrukturen aufbrechen".

Der Zulauf in Österreich ist momentan recht gering, auf Facebook folgen nur wenige Hundert Personen einzelnen Seiten. Die österreichweite XR-Facebook-Gruppe hat gut 1.000 Mitglieder – allein in der Geburtsstadt der Bewegung, in London, zählt sie über 7.000 Mitglieder.

Gewaltfreie Ungehorsamkeit

Die Anforderungen an Extinction Rebels sind recht simpel: Alle seien willkommen, so wie sie sind, heißt es auf der XR-Website, zumindest, solange sie ihren zivilen Ungehorsam gewaltfrei praktizieren wollen. Eine Form dieses gewaltfreien Protestes ist die Aktionswoche mit dem Titel "Aufstand gegen das Aussterben", die am Montag begann.

Teil der Aktionswoche in Wien sind noch ein Singabend und ein Trauermarsch am Donnerstag sowie eine "Critical Mass", also ein Fahrraddemonstrationszug, am Freitag. Generell aber werden Aktionen recht kurzfristig bekanntgegeben, gut 5.000 Menschen planen laut Facebook derzeit, an der Woche teilzunehmen. (elas, 8.10.2019)