Filmschaffende, die mit Arbeiten in der Edition vertreten sind: Regisseurin Ruth Kaaserer (v. re.), Filmemacher Ludwig Wüst, Produzent Wolfgang Ritzberger, Alexandra Makarová und Schauspielerin Ingrid Burkhard.

Foto: Robert Newald

Die 14. Staffel der Edition "Der österreichische Film", die der STANDARD gemeinsam mit Hoanzl und dem Filmarchiv Austria herausgibt, ist in diesem Jahr besonders abwechslungsreich geworden – das heimische Kino bildet sich ästhetisch wie inhaltlich als wandelbare Größe ab. Am Montagnachmittag wurden die 15 neuen DVDs im Wiener Metro-Kino präsentiert – wie schon in den vergangenen Jahren von einem kreativen Teilbereich der Filmszene begleitet, diesmal dem Verband der Kameraleute.

Zu den Gästen zählte auch heuer wieder die Wiener Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler (SPÖ), die angesichts der mittlerweile über vier Meter langen Reihe aller DVDs der Edition auch von deren filmvermittelnden Bedeutung sprach. Gerade für die nachkommende Generation sei es unerlässlich, sich umfassend mit dem Medium auseinanderzusetzen. Zugleich betonte sie bei dieser Gelegenheit, sich für den Erhalt der Wiener Arthouse-Kinos einsetzen zu wollen. Das kollektive Filmerlebnis muss erhalten werden.

Volker Gläser (li.) im Gespräch mit Petra Korner und Hermann Dunzendorfer.

Fragen der Kameraführung wurden schließlich nicht nur in einer von Volker Gläser moderierten Gesprächsrunde mit Petra Korner und Hermann Dunzendorfer vertieft, sondern auch in dem Video erörtert, das die Neuzugänge der Edition vorstellte. Darunter finden sich Adrian Goigingers prämierter Debütfilm Die beste aller Welten, Emil Atefs Romy-Schneider-Film 3 Tage in Quiberon mit Marie Bäumer und Birgit Minichmayr, Michael Hanekes Happy End oder Nina Kusturicas semidokumentarischer Film Ciao Chérie, der vom Sehnsuchtsort Callcenter erzählt. Auch die so freie wie spielerische Elfriede-Jelinek-Adaption Kinder der Toten feiert DVD-Premiere.

Unter den Dokumentarfilmen stehen Ruth Kaaserers mehrfach prämiertes Gewichtheberinnenporträt Gwendolyn neben Robert Schabus' Landwirtschaftsanalyse Bauer unser oder Ulrich Seidls kontroverser Jägerbeobachtung Safari. Eine eigene DVD ist experimentellen Kurzfilmen von Frauen gewidmet, zu den historischen Trouvaillen gehören Margareta Heinrichs Totschweigen über das Massaker in Rechnitz während des Nationalsozialismus. (red, 8.10.2019)

Georg Hoanzl, Herausgeber, und Kamerafrau Astrid Heubrandtner vom Verband der Kameraleute.
Foto: R. Newald