Gäste der ersten Ausgabe von "Volker on Fire": Hans Knauß, Sonya Kraus, Bernd Wiesberger.

Foto: ATV

Die Wahlen sind vorbei, höchste Zeit, über die wirklich wichtigen Dinge zu sprechen. In Österreich wäre das zum Beispiel das Thema Skifahren. Volker Piesczek folgte dem Drang und lud in seiner neuen Ess-Talkshow Volker on Fire am Mittwoch auf ATV den Ex-Skirennfahrer Hans Knauß ein.

Knauß kommentiert Skirennen im ORF und plauderte in Piesczeks mobiler Holzhütte bei knisterndem Lagerfeuer über sein Leben früher und jetzt. Man war per Du und verstand sich. Als aktiver Sportler seien ihm die ganz großen Erfolge leider verwehrt geblieben, merkte der Gastgeber mitfühlend an: "Hat dir der Killerinstinkt gefehlt?" Knauß bestätigt: Es habe am "gesunden Egoismus" gemangelt.

Das zeugt von unerwarteter Selbstkritik, immerhin war der steirische Ex-Rennfahrer und ORF-Kommentator 18 Monate wegen Dopings gesperrt, womit man gemeinhin doch einen gewissen "Killerinstinkt" verbindet. Zur Erinnerung: Die Fis hatte ihren Klienten von vorsätzlichem Doping freigesprochen. Der Sportgerichtshof bestätigte dennoch die Sperre. Knauß einigte sich mit dem Hersteller des von ihm eingenommenen Nahrungsergänzungsmittels auf Schadenersatz.

Für Piesczek ist der "von Grund auf ehrliche Bursch" damit "rehabilitiert", Knauß widersprach nicht. Ins Grübeln kam er trotzdem: "Ich habe dadurch eine gewisse Abgeklärtheit gekriegt, die ich unbedingt gebraucht habe." Und war zuletzt versöhnt: "So gesehen war mein Ausstieg aus dem Skiweltcup irgendwo doch ein positiver." Sage einmal noch einer, Fernsehen kann nicht romantisch sein. (Doris Priesching, 10.10.2019)