Das Lambertini-Bier ist vollmundig und betont den Röstmalzcharakter, ohne Süße durchschmecken zu lassen.

Foto: Conrad Seidl

Großveranstaltungen sind gut dazu geeignet, ein Thema ins öffentliche Bewusstsein zu rücken – aber wenn sie zu Ende gehen, wird dieses Thema leicht von anderen Themen verdrängt. Nun steht nicht zu befürchten, dass das Thema Bier, zu dem das Festival Global Beer in diesem Sommer einen Ausstellungs- und Veranstaltungsreigen in Murau geboten hat, in absehbarer Zeit in Vergessenheit geraten wird – aber in der Stadt wird man sich nach dem Festivalende eben wieder auf die Marke der bekannten ortsansässigen Brauerei konzentrieren.

Die vielen über das Stadtgebiet verteilten Vitrinen und kleinen Hinweistafeln zur Bierkultur werden abmontiert. Aber etwas bleibt doch: Anlässlich des Festivals haben die Murauer ein Bier für das nahe Benediktinerstift St. Lambrecht gebraut, das Lambertini-Bier. Es handelt sich um ein bernsteinfarbenes Wiener Lager mit kräftigem Malzaroma und einer leichten, heuartigen Hopfennote. Der Trunk ist vollmundig und betont den Röstmalzcharakter, ohne Süße durchschmecken zu lassen. Im Nachtrunk meldet sich dann nochmals der Hopfen, dessen Bittere eine angenehme Trockenheit vermittelt. (Conrad Seidl, RONDO, 9.11.2019)