Tirol und Oberösterreich hatten einen überdurchschnittlich hohen Kinderanteil bei den Beziehern der Mindestsicherung.

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Wien – Im Jahr 2018 ist die Zahl der Mindestsicherungsbeziehenden laut Statistik Austria erstmals zurückgegangen. Nach den starken jährlichen Zuwächsen bis 2016 und der Stagnation im Jahr 2017 bezogen im Vorjahr um 18.208 Personen oder 5,9 Prozent weniger Personen die bedarfsorientierte Mindestsicherung als 2017. Insgesamt haben 289.646 Personen die Mindestsicherung in Anspruch genommen.

Dieser Rückgang war mit Ausnahme von Kärnten in allen Bundesländern zu beobachten und reichte von 3,3 Prozent in Vorarlberg bis 13,7 Prozent im Burgenland. In Wien betrug der Rückgang 4,7 Prozent.

70.000 Kinder

Insgesamt gab es knapp mehr weibliche als männliche Personen im Leistungsbezug. Die größte Personengruppe in der Mindestsicherung waren Kinder mit einem Anteil von 36 Prozent. Einen überdurchschnittlich hohen Kinderanteil hatten Tirol (44 Prozent) und Oberösterreich (41 Prozent) zu verzeichnen.

Die starke Benachteiligung von Kindern werde deutlich sichtbar, mit allen negativen Auswirkungen auf Zukunftschancen, Bildung und Gesundheit, verlautbarte die Armutskonferenz in einer ersten Aussendung. "Unser Ziel muss sein, Existenz und Chancen zu sichern, nicht Leute weiter in den Abgrund zu treiben", so das Netzwerk aus allen Sozialeinrichtungen, Selbsthilfegruppen und Hilfsorganisationen.

Höchste Bezugszahlen in Wien

63 Prozent der Personen in der Mindestsicherung wohnten in Wien, auf die anderen Bundesländer entfielen Anteile zwischen einem Prozent im Burgenland und acht Prozent in der Steiermark.

Die Bundeshauptstadt hatte mit 7,5 Prozent auch die weitaus höchste Bezugsquote, das ist der Anteil der Personen in der Mindestsicherung an der gesamten Bevölkerung insgesamt. In Vorarlberg sind es 1,9 Prozent und in Tirol 1,7 Prozent. Mit jeweils 0,8 Prozent war die Mindestsicherungsquote im Burgenland und in Kärnten sowie in Oberösterreich mit 0,9 Prozent am niedrigsten. Der Bundesländerdurchschnitt betrug 2,5 Prozent. (red, 11.10.2019)