Je frischer das Buffet, desto weniger Lebensmittelmüll entsteht.

Foto: Daniel Hinterramskogler

Wien – Die Initiative United Against Waste präsentierte am Freitag Zahlen zu weggeworfenen Lebensmitteln in Großküchen. Ein Jahr lang erhoben 150 Betriebs-, Schul-, Krankenhaus- und Pflegeheimküchen den Anteil der Lebensmittel, den sie wegwarfen. Der Abfallverlust lag demnach zwischen drei und 48 Prozent und im Durchschnitt bei rund 20 Prozent.

Am meisten, nämlich 29 Prozent der Lebensmittel, wurde in Krankenhäusern weggeworfen, am wenigsten, elf Prozent, in Reha- und Kureinrichtungen, zeigen die sogenannten Performancereports. Das Tracking sollte die Achtsamkeit im Hinblick auf den Umgang mit Lebensmitteln erhöhen, tatsächlich sei die Verlustrate innerhalb des Jahres um neun Prozent gesunken, wie Axel Schwarzmayr, Geschäftsführer von Unilever Food Solutions und Mitinitiator von United Against Waste, bei der Präsentation sagte.

Jährlich würden in Gemeinschaftsküchen jedes Jahr 60.000 Tonnen Lebensmittel weggeworfen, sagt Christine Hochholdinger, Leiterin der Abteilung für Abfallvermeidung im Nachhaltigkeitsministerium, das die Initiative unterstützt. Doch in privaten Haushalten würden immer noch 157.000 Tonnen Lebensmittel allein im Restmüll landen.

Was hilft, um Lebensmittelmüll zu vermeiden

Einige Maßnahmen sollen helfen, dass Großküchen künftig weniger Essen wegwerfen. Dazu zähle etwa, so Franz Tragner, Projektleiter von United Against Waste, dass Mitarbeiter oder Bewohner aus verschieden großen Portionen wählen können, außerdem sei in Betrieben, in denen frisch gekocht werde, die Abfallmenge meist geringer.

Besonders problematisch seien zudem rechtliche Auflagen: So würden einige Betriebe von den Kantinenbetreibern Strafzahlungen verlangen, wenn dreimal im Jahr um 14.00 Uhr eines der angebotenen Menüs ausgehen würde. Eine kleine Auswahl an Menüs sei zwar sinnvoll, um Lebensmittelmüll zu reduzieren, so Tragner, doch wichtig sei auch, jene, die in der Kantine essen, zu informieren, dass nicht immer jedes Menü verfügbar sei. (elas, 11.10.2019)