Jakob Schreiner ist Jaksch in "Fett und fett", in der Nacht auf Montag im ZDF und schon jetzt in der ZDF-Mediathek.

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Warum er nicht ganz so schlank ist, kann Jaksch leicht erklären. Am meisten Spaß im Leben machen natürlich Essen, Trinken, Sex und Geld. Aber mit letzteren beiden klappt es nicht wirklich. Daher bleibt: fett und fett, also wohlbeleibt und betrunken.

Diese Doppeldeutigkeit von "fett" versteht man in Österreich und hoffentlich auch in München, wo die neue ZDF-Comedy-Serie spielt. Dort lebt der 30-jährige Jaksch (Jakob Schreiner) so ziellos vor sich hin, dass ihn sogar seine Therapeutin rausschmeißt. Sie hat schließlich studiert, um echte Probleme zu lösen.

So muss Jaksch sich allein durch den Alltag schlagen, Waschmaschinen schleppen, in der Schwulenbar ein Duett singen, überlegen, wie er von der Friend-Zone in die Fuck-Zone kommt, und später nach Berlin zu seiner Angebeteten aufbrechen.

Witzige, melancholische Szenen

Den Alltag 30-Jähriger porträtiert die Serie, die das ZDF in einem Rutsch in der Nacht von Montag auf Dienstag zeigt und – weil es ja Menschen gibt, die mehr arbeiten müssen als Jaksch – auch in der Mediathek bereithält.

Es gibt viele witzige, melancholische Szenen. Immer wieder möchte man den liebenswert-verpeilten Jaksch in den Arm nehmen und ihn mit heißer Suppe aufpäppeln. Aber der geht seinen Weg ohnehin.

Wer schon etwas älter ist, kann natürlich versuchen, die Serie bloß mit amüsiertem Blick auf das Gefühlswirrwarr 30-Jähriger anzusehen. Aber man merkt bald, das funktioniert nicht richtig. Denn viele der auch noch so banalen Sorgen bleiben ja auch den Älteren erhalten. Leider. Oder Gott sei Dank. (Birgit Baumann, 13.10.2019)