Foto: APA / Georg Hochmuth

Sie sollen ihre Arbeit machen. Seriös, unauffällig, kooperationsbereit. So in etwa stellen sich Herr und Frau Vorarlberger ihre Regierenden vor. Und deshalb dürfen Markus Wallner (VP) und Johannes Rauch (Grüne) weitermachen. Das unspektakuläre Führungsduo wurde von den Wählerinnen und Wählern am Sonntag bestätigt. Die Zugewinne waren nicht hoch, aber genug für die Zweidrittelmehrheit. Mit diesem Polster lässt sich gut regieren.

Politisches Personal ohne Skandale

Der Erfolg ist weniger Lohn für getane Arbeit als Zeichen, dass die Wählerschaft froh ist, politisches Personal zu haben, das keine Skandale produziert. Deshalb bekamen die Freiheitlichen die Rechnung präsentiert. Zu eng war der junge Parteiobmann Christof Bitschi mit Heinz-Christian Strache – und zu vorschnell hatte er Nein zu einer Koalition mit Wallner gesagt. FPÖ-Wähler wollen Sieger sehen, wollen regieren. Sonst bleiben sie bei der Wahl daheim.

Es wird wieder Schwarz-Grün im Landhaus. Sich einen anderen Partner zu suchen wäre ein Fehler der VP. Wallner hätte mit den Grünen die zweitstärkste Partei als Opposition im Landtag sitzen. Eine Partei, die nach fünf Jahren Regierung weiß, wo die Triggerpunkte der VP liegen.

Glaubwürdigkeit der Grünen

Die Grünen wiederum müssen nun ihre treue und ihre neue Wählerschaft davon überzeugen, dass sie tatsächlich für den Klimaschutz eintreten. Wallner will der Wirtschaft neue Straßen bauen. Bisher haben die Grünen auf Verzögern gesetzt. Das wird es nicht mehr spielen. (Jutta Berger, 14.10.2019)